Beim Einstieg in das Telefonat klingt Christian Pozo y Tamayo gut gelaunt. Der Sportvorstand des zukünftigen Fußball-Oberligisten SG Wattenscheid 09 hat derzeit auch wenig zu beanstanden. Nach und nach präsentiert der Verein neue Spieler für die kommende Saison, das Gerüst für das Team steht und der Trainer ist ebenfalls voller Tatendrang. Noch dazu wird das angestrebte Ziel von 299 Dauerkarten in den kommenden Tagen wohl erreicht sein. Das sickert zaghaft durch. Einen negativen Aspekt aber sieht der Funktionär des ehemaligen Bundesligisten.
„Wir können immer noch keine Verträge mit Spielern abschließen“, erklärt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Denn noch fehlt die Information vom Verband, wann die kommende Spielzeit starten kann. Die bisherigen auf den 1. Juli ausgerichteten Planungen sind damit für die Katz’. „Ich hoffe, dass nach dem offiziellen Abbruch der vergangenen Saison bald eine Entscheidung getroffen wird“, sagt Pozo y Tamayo. Bis dahin muss sich der Klub auf mündliche Zusagen verlassen. Dafür werden die Zugänge öffentlich präsentiert. Zuletzt verkündete die SGW auf der Vereins-Homepage die Verpflichtung von Agon Arifi.
Dieses Vorgehen, Fans und Konkurrenten zu zeigen, wer in der kommenden Saison in der Lohrheide spielen wird, hat nicht nur die Funktion, die Lust auf Live-Fußball zu erhöhen. Es ist auch ein verpflichtendes Element - in beide Richtungen. „Die Spieler bekennen sich öffentlich zu uns. Und wir versprechen öffentlich, dass sie bei uns spielen werden“, so Pozo y Tamayo. Inzwischen ist das Team gewachsen. Insgesamt sollen 26 Akteure - darunter drei Torhüter - zum zukünftigen Kader gehören. Dazu gehören dem Vernehmen nach vor allem Spieler mit Oberliga-, aber auch Regionalliga-Erfahrung.
Dass bisher noch keine Verträge abgeschlossen werden, hat jedoch nicht nur eine Schattenseite für den Klub. „Wir haben lediglich in der Jugendabteilung laufende Personalkosten. Andere Vereine sind da sicher ärmer dran als wir“, erklärt das Wattenscheider Vorstandsmitglied. Und dennoch ist auch bei ihm die Lust auf Fußball groß: „Wir würden lieber gestern als morgen starten.“