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Dabrowski "möchte so hoch wie möglich als Coach arbeiten"

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RWE-Trainer Christoph Dabrowski hat noch viel vor.
RWE-Trainer Christoph Dabrowski hat noch viel vor. Foto: dpa
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In einem WDR-Podcast nennt Dabrowski seinen Wunsch für RWE – und er verrät, warum sein Weg ohne Rehhagel wohl nie in die Bundesliga geführt hätte

Wie war es, mit sieben Jahren aus Polen nach West-Berlin auszuwandern? Weshalb hat er es geschafft, sich im Profifußball durchzusetzen? Was wünscht er Rot-Weiss Essen? Im WDR-Podcast „Einfach Fußball“, moderiert von Sven Pistor und Conni Kleine, spricht Christoph Dabrowski über seinen Weg, der ihn mit 45 Jahren an die Hafenstraße geführt hat.

469 Spiele hat er als Profi absolviert – ohne den Essener „König“ Otto Rehhagel wäre das wohl nicht möglich gewesen. Als A-Jugendlicher durfte er bei Werder Bremen vorspielen. Sein erstes Einzeltraining musste er unter Thomas Schaaf durchstehen. Dabrowski durfte sich in der Profi-Kabine umziehen und dort stand Rehhagel. „Er hat mir viel Glück gewünscht“, sagt „Dabro“, und weiter: „Das hat mich so befügelt, dass jeder Schuss ein Tor war. Es war geplant, dass ich eine Woche bleibe, schon nach dem zweiten Probe-Tag wurde ich genommen.“

RWE-Trainer wanderte mit sieben Jahren nach West-Berlin aus

So wechselte er als A-Jugendlicher aus Berlin an die Weser. Schritt für Schritt hatte er sich nach oben gearbeitet, seit er als Kind im Westen der damals noch geteilten Hauptstadt ankam: 1985 ist er mit seiner Mutter aus dem polnischen Kattowitz ausgewandert. Seine Mutter hatte sich, erzählt Dabrowski in dem Podcast, von ihrem Mann getrennt. Offiziell beantragte sie für sich und ihren Sohn Urlaub in West-Berlin. Dort wohnten Bekannte. „Der Urlaub hat uns so gut gefallen, dass meine Mutter sich entschieden hat, dort zu bleiben. Sie hat beschlossen, den deutschen Pass zu beantragen“, erinnert sich Dabrowski mit einem Lachen. Ein „großes Abenteuer“ begann.

Zunächst wohnten sie in Berlin-Reinickendorf. Dabrowski, der kein Wort Deutsch verstand, freundete sich schnell mit Schulkollegen an. Kurze Zeit später kickte er morgens bis abends in einem der vielen Berliner Kiez-„Fußballkäfige“. Erst mit elf Jahren trainierte er erstmals in einem Verein: dem VfL Schöneberg. Dabrowski musste sich als Jugendlicher entscheiden, neben Fußball schwamm er, und das nicht schlecht: „Ich war Leistungsschwimmer.“

Der Fußball wurde es, keine schlechte Entscheidung. Beim BFC Preußen wurde er von Hertha BSC entdeckt und wechselte im ersten A-Jugend-Jahr zum Bundesligisten. „Ich habe nie in Karrieren geplant, ich wollte einfach immer den nächsten Schritt gehen. Das hat mich angespornt.“ Auf einem Sichtungsturnier fiel er schließlich Spähern von Werder Bremen auf. Und dann spielte er beim SVW vor, wurde genommen.

Dabrowskis Weg war „eisern und steinig“

Einen Profivertrag erhielt Dabrowski zunächst nicht, als er sein letztes U19-Jahr hinter sich hatte. Über die Amateurmannschaft Bremens musste er sich empfehlen. Eine harte Schule, das war nicht ohne, gesteht er. Sein Weg in die Bundesliga war „eisern und steinig, mit Ängsten und Sorgen“ behaftet. Seinen Durchbruch schaffte er bei Werder gegen Schalke: Erstes Spiel von Thomas Schaaf als Trainer, Dabrowski köpft das entscheidende 1:0.

Über Arminia Bielefeld und Hannover 96 landete er im Revier, in Bochum. Zwischen 2006 und 2013 spielte er beim VfL, dann beendete der Deutsch-Pole seine Karriere und startete als Trainer im Nachwuchs von Hannover 96. Sommer 2022 folgte schließlich die Unterschrift bei Rot-Weiss Essen. Was für seine Spieler galt, das zählt auch für seine Trainer-Laufbahn: „Ich bin maximal ehrgeizig und möchte so hoch wie möglich als Coach arbeiten.“

RWE: Dabrowski hat noch viel vor

Die Chance dazu sieht er offensichtlich in Essen, wo er vor wenigen Tagen seinen Vertrag bis 2026 verlängert hat. „Ich bin bei einem tollen Verein mit großem Entwicklungspotenzial. Hier ist noch einiges möglich“, sagt er, wenngleich die erste Saison hart war: Mit Ach und Krach rettete sich RWE in Liga drei. Fanproteste hielt er aus, inzwischen sitzt Dabrowski fester im Sattel denn je. „Harte Arbeit macht sich nicht immer kurzfristig sichtbar, aber langfristig“, glaubt er. Die Beziehung zwischen Trainer, Fans, Verein und Umfeld, sagt er, sei zusammengewachsen.

Bei den WDR-Kollegen verrät er auch, was ihn in Essen antreibt. „Ich wünsche RWE maximalen Erfolg und dass die Leute einen Traum haben. Wir haben es geschafft, dass es diesen Traum gibt. Wann wir den verwirklichen können, kann heute niemand erahnen“, spielt er auf den Zweitliga-Aufstieg an, aber: „Wir sind dazu da, dass der Traum lebendig bleibt.“

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