Der MSV Duisburg befindet sich auf dem Weg, den in den ersten Saisonwochen gewonnenen Kredit wieder zu verspielen. Viermal sieglos, dreimal verloren, zuletzt zweimal torlos. Während die Zebras sich nach dem 0:1 gegen Dresden vor einer Woche nicht allzu viel vorwerfen lassen konnten, sah das an diesem Sonntag anders aus. Gegen den Abstiegskandidaten Verl habe die MSV-Offensive "nicht stattgefunden", haderte Kapitän Moritz Stoppelkamp und sprach gar von einem Rückfall in alte Zeiten.
Trainer Torsten Ziegner kritisierte sein Team derweil für "fehlende Konsequenz in allen Bereichen" - in der Zweikampfführung, im Passspiel. "Das hat sich durch das ganze Spiel gezogen. Wir waren zu schlampig und nachlässig", ärgerte sich der 44-Jährige.
Das war für den Trainer auch der Grund, aus dem seine Mannschaft es verpasste, einen laut Ziegner guten Beginn mit einem Tor zu veredeln. "Und später haben wir nie Kontrolle in unser Spiel bekommen. Wir hatten häufige Ballverluste und haben Verl immer mehr ins Spiel gelassen."
Eine knappe Viertelstunde war im zweiten Durchgang gespielt, da erzielte Verls Tobias Knost das spielentscheidende 1:0 (57.). Ein Tor, das für Ziegner mit Ansage kam: "Wir haben es nicht geschafft, den Ball in unseren Reihen zu behalten und wussten, dass fußballerisch stark ist."
Schon zur Pause hatte der Coach auf den harmlosen Auftritt seiner Mannschaft reagiert und mit Aziz Bouhaddouz einen zweiten Stürmer gebracht - um mehr Druck auszuüben und die zweiten Bälle zu bekommen, erklärte Ziegner. Doch der erhoffte Effekt blieb aus, wie er feststellen musste: "Das ist Stückwerk geblieben."
So könnte die Stimmung in Meiderich zum Start in die Länderspielpause sicher besser sein. In knapp zwei Wochen empfängt der MSV dann den Halleschen FC (1. Oktober, 14 Uhr). Vorher bietet sich die Chance, im Niederrheinpokal-Duell bei Rot-Weiß Oberhausen an diesem Freitag (19 Uhr) die Trendwende einzuleiten.