Es war eine Niederlage mit Nachhall. Eine Pleite beim ungeschlagenen Spitzenreiter der 3. Liga aus München wäre für den MSV Duisburg mit Sicherheit zu verkraften gewesen. Die Art und Weise, wie sich die Mannschaft im Grünwalder Stadion in der ersten Halbzeit präsentierte, wird die Zebras allerdings noch einige Tage beschäftigen. Trainer Torsten Ziegner fand kaum eine plausible Erklärung dafür, dass seine Elf sich in den ersten 35 Minuten überrollen ließ und förmlich auseinander fiel.
„Es war eine verdiente Niederlage. Wir haben viel zu einfache Gegentore kassiert“, kritisierte der 44-Jährige. Sinnbildlich: Alle Treffer kamen durch unnötige Ballverluste im zentralen Mittelfeld zustande. Marlon Frey, der den verletzten Shootingstar Caspar Jander auf der Sechs ersetzte, erwischte dabei keinen guten Tag. „Wir haben es nicht geschafft, die Angriffe von 1860 zu unterbinden. Natürlich haben sie bei den Umschaltmomenten eine enorme Qualität“, meinte Ziegner.
Defizite bei der Konterabsicherung und Effektivität
Ähnlich wie Abwehrhüne Sebastian Mai, fand auch der Trainer ein Lob für die Leistungssteigerung in Durchgang zwei. „Das Spiel war nach dem 4:0 gelaufen. Wir sind Gott sei Dank nicht komplett unter die Räder geraten. Die Mannschaft hat sich aufgerappelt.“ In den zweiten 45 Minuten konnten die Zebras sich immerhin noch eigene Tormöglichkeiten herausspielen. Doch nicht nur Aziz Bouhaddouz verzweifelte vor dem Tor von Marco Hiller. Außerdem muss festgehalten werden, dass die "Löwen" mit dem hohen Vorsprung im Rücken auch einen Gang zurückgeschaltet hatten.
Doch nicht nur in der Defensive muss sich der MSV am kommenden Sonntag (11. September, 13 Uhr) im Heimspiel gegen Dynamo Dresden drastisch steigern. Neben der Rückwärtsbewegung bei eigenen Ballverlusten und der Kontersicherung, möchte Ziegner auch an der Effektivität vor dem gegnerischen Tor arbeiten. Der Zweitliga-Absteiger aus Dresden ist nach leichten Anlaufschwierigkeiten zuletzt immer besser in die Spur gekommen.