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Grlic-Proteste bei 3:6
MSV Duisburg trotz Aufholjagd mit Heimdesaster

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Grlic-Proteste bei 3:6: MSV Duisburg trotz Aufholjagd mit Heimdesaster
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Der MSV Duisburg hat das Wiederholungsspiel des 20. Drittligaspieltags gegen den VfL Osnabrück mit 3:6 (1:2) verloren. Die Reaktion auf den Sieg in Wiesbaden blieb aus.

Der MSV Duisburg erlebte am Mittwochabend ein Déjà-Vu. Nach dem 3:4 gegen Saarbrücken stand nach 90 intensiven Minuten ein ähnliches Endresultat auf der Anzeigetafel. Fest steht aber auch, der MSV kassierte innerhalb von zehn Tagen 15 (!) Gegentore im eigenen Stadion.

Sechseinhalb Wochen liegt der ursprüngliche Spieltermin nun schon zurück. Unter den Augen von DFB-Vizepräsident Peter Frymuth liefen beide Teams am Mittwochabend in einem Sondertrikot auf, um ein Zeichen gegen Diskriminierung jeglicher Art zu setzen. Ein durchgestrichener Ausgrenzen-Schriftzug und die Botschaft „Brücken bauen“ stand auf dem Osnabrücker Jersey, „Integration, Respekt, Toleranz“ auf dem weiß-blauen Heimshirt der Zebras. Mit Nicolas Winter leitete derselbe Schiedsrichter die Partie, der die Begegnung Mitte Dezember noch abgebrochen hatte.


Vor dem Stadion versammelten sich rund 50 Anhänger, die wie im Netz angekündigt gegen Sportdirektor Ivo Grlic protestierten und sich um 19.02 Uhr mit einigen Sprechhören gegen den Manager bemerkbar machten. „Schauspielertruppe VfL“ war zudem auf einem Banner am Haupteingang zu lesen. Unter den 750 Zuschauern in der Schauinsland-Reisen-Arena war von Minute eins an hitzige, teils aggressive Stimmung zu vernehmen. Die Emotionen kochten hoch - in erster Linie gegen den Gegner und den Unparteiischen.

Zum Sportlichen: Hagen Schmidt vertraute auf dieselbe Elf, die am Samstag mit viel Kampf mit 1:0 beim SV Wehen Wiesbaden gewann. Doch wie schon gegen Magdeburg vor einer Woche rannten die Duisburger, die eigentlich gut aus der Kabine kamen, wieder einem frühen Rückstand hinterher. Sebastian Klaas wurde von Marc Heider mit dem Kopf perfekt bedient und hatte gegen Jo Coppens leichtes Spiel. Der Vorlagengeber stand allerdings im Abseits. Pech für den MSV, der die richtige Antwort parat hatte. Ein langer Schlag von Marvin Knoll landete bei Aziz Bouhaddouz, John Yeboah ließ die Kugel von rechts durch, so dass Moritz Stoppelkamp aus sieben Metern frei zum Schuss kam - der Ausgleich (13.).

Dann die nächste kalte Dusche. Eingeleitet von Aaron Opoku und Heider hatte Ba-Muaka Simakala im Sechzehner zu viel Platz und schob zum 2:1 ein. Rechtsverteidiger Rolf Feltscher war erneut nicht gut positioniert. Mit einem knappen, aber nicht uneinholbaren Rückstand ging es in die Halbzeit. Unmittelbar nach Wiederanpfiff dann ein Doppelschlag. Erst erhöhte Sven Köhler auf 3:1, die MSV-Hintermannschaft bekam den Ball nicht geklärt.

Duisburg: Coppens - Feltscher, Velkov, Knoll, Bretschneider - Bakalorz - Yeboah (61. Ajani), Pusch (54. Frey), Stoppelkamp - Ademi (54. Hettwer), Bouhaddouz

Osnabrück: Kühn - Traore, Beermann, Trapp, Kleinhansl (75. Haas) - Köhler (75. Bapoh), Taffertshofer, Klaas (84. Gugganig) - Simakala (58. Kunze), Heider (84. Higl), Opoku

Schiedsrichter: Nicolas Winter (Freckenfeld)

Zuschauer:750

Gelbe Karten: Beuckert (33.), Knoll (35.), Bakalorz (37.).

Tore: 0:1 Klaas (8.), 1:1 Stoppelkamp (13.), 1:2 Simakala (27.), 1:3 Köhler (47.), 1:4 Heider (52.), 2:4 Eigentor Beermann (62.), 3:4 Bouhaddouz (71.), 3:5 Kunze (82.), 3:6 Higl (90.)

Dann kam es wieder knüppeldick. Marc Heider konnte unbedrängt Richtung MSV-Strafraum laufen. Ohne in irgendeiner Form attackiert zu werden, stellte der Stürmer auf 4:1. Nach 52 Minuten war das Spiel aber noch nicht entschieden. Zunächst sinnbildlich: Stoppelkamp scheiterte nach einem sehenswerten Konter über den schnellen Yeboah per Heber am Querbalken. Besser klappte es nach einer starken Flanke des eingewechselten Julian Hettwer. Das Eigengewächs hatte erst kürzlich seinen Vertrag verlängert und nach einer knappen Stunde das perfekte Auge für Stoppelkamp. Der Seitfallzieher des Kapitäns wurde von VfL-Verteidiger Timo Beermann ins eigene Tor gelenkt.

Dann nahm das Spektakel auf dem Rasen denselben turbulenten Verlauf wie vor zehn Tagen gegen Saarbrücken. Bouhaddouz‘ Anschlusstor zum 3:4, erneut stark serviert von Hettwer, entfachte neue Hoffnung. Duisburg drängte und belohnte sich am Ende wieder nicht. Lukas Kunze (82.) und Felix Higl (90.) machten den Sack stattdessen endgültig zu. Schon am Sonntag geht es mit dem nächsten schwierigen Spiel weiter. Dann ist der starke Aufsteiger Borussia Dortmund II zu Gast.

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