Beim 8:0 im Niederrheinpokal gegen den A-Ligisten Hellas Krefeld machte Hagen Schmidt im Homberger PCC-Stadion über die gesamten 90 Minuten schon ordentlich Meter am Spielfeldrand. Auch im Flutlichtspiel gegen die Roten Teufel lief der Trainer fast ohne Unterbrechung ständig auf und ab, wie man es sonst wohl nur von Kölns Steffen Baumgart kennt. Auffällig: Schmidt erwies sich als enorm kommunikativ, war im ersten Durchgang immer wieder im Austausch mit seinem Kapitän Moritz Stoppelkamp, der kurz vor der Pause verletzt vom Platz musste.
Wenige Augenblicke davor beschwerte sich der 51-Jährige lautstark über eine Entscheidung von Schiedsrichter Konrad Oldhafer, der ihm nach vorheriger Ermahnung daraufhin die Gelbe Karte zeigte. Die hatte sein Vorgänger Pavel Dotchev beim MSV auch schon zu Gesicht bekommen. Was dem Deutsch-Bulgaren aber immer wieder vorgeworfen wurde, war das fehlende Vertrauen in die eigene Jugend. Genau das erhoffen sich die MSV-Verantwortlichen von Schmidt, der bisher bekanntlich nur im Jugend-Bereich arbeitete.
Hettwer profitiert vom Trainerwechsel – Schmidt-Rückkehr nach Halle
Eigengewächs Julian Hettwer durfte sich im Pokal bereits eine Halbzeit beweisen, gegen Lautern leitete der 18-Jährige die Duisburger Schlussoffensive ab Minute 77 mit ein, nachdem der Youngster bei Dotchev zumeist außen vor war. Schmidt machte schon bei seiner Vorstellung keinen Hehl daraus, den Konkurrenzkampf beim MSV neu entfachen und jedem Spieler eine Chance geben zu wollen. „Es ist wichtig, dass die Leute erkennen, dass alle Jungs beißen, kämpfen und alles reinhauen“, sagte Schmidt, der das Remis gegen den FCK als Schritt in die richtige Richtung bewertete.
Der 51-Jährige sah viel Positives und lobte die „Nehmerqualitäten“ seiner Spieler, auch weil die Zebras nach den drei Niederlagen zuvor ihren „schweren Rucksack“ ablegen konnten. „Es war keine einfache erste Woche. Ich bin stolz auf die Mannschaft“, lobte Schmidt, der in Halle, deren U19 er von 2009 bis 2013 betreute, den ersten Dreier als Cheftrainer des MSV Duisburg einfahren möchte.