Pavel Dotchev wusste nach dem 1:2 beim SV Meppen gar nicht so richtig, wie er die Pressekonferenz-Analyse zur dritten Pflichtspielniederlage seines MSV Duisburg in Folge beginnen sollte. Zu sehr schwelte die bedrückte Stimmung ob des Abstiegs des Gegners im Raum. Denn trotz des knappen Heimerfolgs gegen die Meidericher muss der SVM nach vier Jahren 3. Liga den bitteren Gang zurück in die Regionalliga Nord antreten. "Es ist, glaube ich, momentan schwierig, dieses Spiel zu analysieren", begann Dotchev dann doch. "Es tut mir natürlich leid für Meppen, auch wenn ich weiß: egal, was ich sage, es ist nicht genug", schob er mit einem Seitenblick auf seinen enttäuschten Trainerkollegen Rico Schmitt hinterher.
Nicht genug war auch einmal mehr die Performance der Zebras, um etwas Zählbares aus Meppen mitzunehmen. "Ich habe natürlich erwartet, dass der Gegner alles versucht. Ich habe mich nach den Problemen in unseren letzten Spielen für mehr Mittelfeldpressing und Kompaktheit entschieden. Allerdings geraten wir wieder einmal durch einen Standard in Rückstand", sagte Dotchev mit Blick auf die verunglückte Abwehraktion der Duisburger, die dem 0:1 durch Luka Tankulic vorausging.
Nach der Pause führte dann ein individueller Fehler im MSV-Verbund zum 0:2, wiederum durch Tankulic. "Dann war es wieder kritisch für uns. Wir konnten danach ein bisschen Druck machen und haben das 2:1 erzielt. Danach wollten wir das 2:2 machen. Ich kann daher meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen", berichtete Dotchev, dessen Team die Drittligasaison 2020/21 mit 43 Punkten auf Platz 15 abschließt. Allerdings bilanzierte der Bulgare mit Blick auf die letzten, schwachen Spiele in Liga und Niederrhein-Pokal: "Richtig freuen kann man sich dadurch nicht."
Schmitt: "Bitterer Moment für alle Beteiligten"
Unterdessen war Meppen-Coach Schmitt, der den Posten Ende April von Ex-Nationalspieler Torsten Frings übernahm, bedient. "Das ist ein bitterer Moment für alle Beteiligten. Auch ich konnte das Ruder leider nicht mehr herumreißen. Wir haben gegen Duisburg die letzte Entschlossenheit gezeigt, die uns in den Wochen zuvor gefehlt hat", konstatierte der 52-Jährige, der im MSV einen "seriösen Gegner" und eine "gute Fußballmannschaft" sah. "Wir waren dann auch bei unseren Fans, die natürlich enttäuscht sind", berichtete er. Einen kleinen Trost könnte den Emsländern der Gewinn des NFV-Verbandspokals spenden - hier tritt der SVM am Dienstag im Halbfinale beim VfB Oldenburg an.