Torsten Lieberknecht musste viele Hände schütteln, als er sein altes Wohnzimmer an der Hamburger Straße betrat. 15 Jahre lang war das altehrwürdige Eintracht-Stadion sein zu Hause. Viele positive Momente wie der Bundesliga-Aufstieg 2013 prägten die erfolgreichste Phase seiner Trainerkarriere. Eine „intensive Zeit“, die der Trainer des MSV Duisburg keinesfalls missen will. „Ich habe mich total über den warmen Empfang gefreut. Ich glaube die MSV-Fans verzeihen mir, wenn ich nach so langer Zeit die Gelegenheit habe, danke zu sagen“, sprach der Trainer in Richtung der "Löwen".
Nun liegt der Fokus aber ganz klar auf seinem derzeitigen Arbeitgeber, dem MSV Duisburg, auch wenn es für den 46-Jährigen sicherlich fremd war, die Gästekabine zu beziehen und auf der Pressekonferenz auf der anderen Seite zu sitzen. Dass die Zebras ausgerechnet bei den zuvor noch ungeschlagenen Niedersachsen ihren ersten Auswärtssieg in der noch jungen Drittligasaison feierten, machte den Trainer mächtig stolz. „Der Sieg war verdient. Die Mannschaft hat den Plan richtig gut umgesetzt und mutig Fußball gespielt.“
Dabei hatte der Trainer, der in den ersten drei Spielen der gleichen Startformation vertraute, vor Anpfiff noch eine personelle Überraschung parat. Petar Sliskovic begann im Sturm für Vincent Vermeij. Der 28-jährige ist im Gegensatz zum Niederländer ein ganz anderer Spielertyp. Sliskovic überzeugte mit seiner körperlichen Präsenz, Wuchtigkeit und einigen gefährlichen Abschlüssen. Kurz vor seiner Auswechslung verpasste er nur knapp das 2:0. Nach 67 Minuten war dann Schluss. Der eingewechselte Vermeij bereitete am Ende noch das 3:0 von Moritz Stoppelkamp vor.
Ausschlaggebend für den Sturm-Wechsel war für Lieberknecht vor allem ein Aspekt: „Vincent ist zuletzt sehr viel gelaufen. Wir haben uns vorne etwas mehr Frische erhofft.“ Der 46-Jährige weiter: „Petar ist im Luftkampf vielleicht der etwas Robustere. Er hat es ordentlich gemacht und seinen Dienst getan.“ Wer am Sonntag gegen Fürth dann die Nase vorne hat, ließ Lieberknecht noch offen. Fest steht aber, dass der 46-Jährige in der Offensive weiterhin die Qual der Wahl hat.