Für die Regionalliga-Mannschaft verpflichtet, verstärkte der gebürtige Düsseldorfer Michael Blum bald die Profis in der zweiten Liga. Dieses Niveau wollte er auch beim MSV Duisburg erreichen, konnte sich dort aber nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen. Und so verschlug es ihn im Winter 2010 mit erst 21 Jahren zum FC Hansa Rostock, wo er sein Glück gefunden zu haben scheint.
Michael Blum, bei Ihrem Wechsel nach Rostock hatten sie gegenüber RevierSport noch gesagt, dass die NRW-Liga nicht Ihr Ding wäre – und stiegen mit Hansa in die zweite Liga auf. Ja, das war ein großer aber richtiger Schritt damals. Ich war zwar zum ersten Mal eigentlich alleine, aber mit dem Erfolg kam eine gute Stimmung in die Mannschaft, die die Eingewöhnung recht leicht machte.
Auch im DFB-Pokal kam der linke Mittelfeldspieler schon zum Einsatz, wie im Juli 2011 gegen den VfL Bochum.
Bevor Sie in Duisburg NRW-Liga spielten, hatten Sie bereits 15 Zweitligaspiele für den Karlsruher SC auf dem Buckel. Obwohl Sie für die Reserve verpflichtet worden waren. Warum sind Sie dennoch zum MSV gewechselt? Das hatte private Gründe. Ich komme aus Düsseldorf und wollte meiner Familie wieder näher sein. Der KSC wollte damals mit mir verlängern, hatte auch ein Angebot vorgelegt, aber mit Milan Sasic und Bruno Hübner hatte ich gute Gespräche, in denen sie mir vermittelt haben, dass sie mich wirklich wollen.
Und warum floppte der Wechsel dann? Leider wurden nach meiner Unterschrift noch zwei weitere Spieler für meine Position geholt und noch in der Vorbereitung wollte mich der MSV direkt wieder nach Koblenz verleihen.
Das scheiterte aber an Ihrem Veto. Ich wollte mich eben durchsetzen, zeigen, dass ich dem traditionsreichen MSV in der zweiten Liga helfen kann. Leider habe ich nie eine Chance dazu bekommen, musste stattdessen in der zweiten Mannschaft spielen. Deswegen war für mich schon bald klar, dass ich gehen muss, denn die Oberliga konnte nicht mein Anspruch sein. Wenn ich das Gefühl gehabt hätte, in absehbarer Zeit noch eine Chance in der zweiten Liga zu bekommen, wäre ich geblieben, aber dem war nicht so.
Nach einem ersten halben Jahr mit regelmäßigen Einsätzen für Hansa Rostock in Liga zwei fanden Sie sich plötzlich wieder in der Reservemannschaft wieder. Wurden da Erinnerungen an die verkorkste Zeit beim MSV wach? Selbstverständlich hatte ich diese Gedanken. Aber der Unterschied war: Der Trainer setzte auf andere Spieler, sagte mir aber regelmäßig, dass ich weitermachen solle, weil ich nicht weit von der ersten Mannschaft entfernt sei. Und als es dann bei den Profis nicht so gut lief, bin ich reinrotiert.
Spielte er im Herbst 2010 noch gegen die Spvgg. Erkenschwick, heißen die Gegner jetzt Aachen, Bielefeld und Karlsruhe.
Und von da an auch nicht mehr rausrotiert. Inzwischen sind Sie absoluter Stammspieler, stehen bei den Fans hoch im Kurs – was macht Sie in diesem Jahr so gut? Ein Faktor ist definitiv, dass ich das Vertrauen vom Trainer spüre und weiß, dass er hinter mir steht. Außerdem spiele ich jetzt nur noch auf meiner Lieblingsposition im linken Mittelfeld, wo ich meine Stärken ausspielen kann.
Apropos Stärken – Ihr Ex-Trainer Wolfgang Wolf wünschte sich von Ihnen neben der Leidenschaft noch mehr Konstanz. Unter ihm spielte ich zum Teil auf drei verschiedenen Positionen. Da ist es für einen jungen Spieler schwierig, konstante Leistungen zu bringen. Das sieht man ja, denn jetzt spiele ich jedes Spiel 90 Minuten durch.
Wo wir schon dabei sind: Welchem Ihrer bisherigen Trainer sind Sie besonders dankbar? Gut waren sie alle, aber eine besondere Rolle nehmen für mich Ede Becker, der mich damals in seiner Funktion als KSC-Nachwuchskoordinator in die Regionalliga holte und Markus Schupp, der mich in der zweiten Liga einsetzte, ein. Die beiden haben mir den Einstieg in den Profifußball erst ermöglicht.
Zurück zur „Kogge“. Was ist denn in dieser Saison drin für Ihren Klub? Wir hatten einen ganz schlechten Start, deswegen – und wegen der beeindruckenden Konstanz des VfL Osnabrück und Preußen Münster – ist der Aufstieg erstmal kein Thema. Aber wir haben die Liga mittlerweile angenommen, haben uns reingekämpft und sind jetzt dort angekommen, wo wir vorerst hingehören.