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Münster im Test
Kein Team für den Abstiegskampf

Münster im Test: Kein Team für den Abstiegskampf
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Als souveräner Meister der Regionalliga West startet Preußen Münster am nächsten Samstag, 21. Juli (14 Uhr) gegen die Spvgg. Unterhaching in die 3. Liga.

Für den Verein war der Aufstieg lebenswichtig, denn ein weiteres Jahr in der unattraktiven Viertklassigkeit hätte arge Probleme mit sich gebracht. Nun sind die Münsteraner wieder auf einer Bühne, auf der sie beachtet werden. Und dort wollen sie eine feste Größe werden.

Vorbereitung Gerade in den ersten Partien offenbarten die Münsteraner einige Probleme im Angriffsspiel. Gleich in drei Begegnungen gelang kein eigener Treffer, was schon Stimmen laut werden ließ, die Qualität reiche für die 3. Liga nicht aus. In den letzten Spielen klappte aber nicht nur das Toreschießen, auch eine spielerische Entwicklung war erkennbar. Gegen den SV Meppen und Heracles Almelo funktionierte die Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen schon ausgesprochen gut. Außerdem scheinen die neuen Spieler bereits gut integriert. „The trend ist your friend“ heißt es an der Börse. Trifft dies auch im Fußball zu, dürfen sich die Preußen-Fans auf einen guten Auftakt freuen.


Testspiele: VfL Wolbeck – Preußen 0:5 Eintr. Braunschweig - Preußen 2:0 Preußen - VfL Bochum 0:4 Alemannia Aachen - Preußen 0:0 Schalke 04 II - Preußen 0:2 Fort. Düsseldorf II - Preußen 0:2 SV Meppen - Preußen 1:4 Preußen - Heracles Almelo 4:0

Bilanz: Fünf Siege, ein Remis, zwei Niederlagen.

Torschützen: Güvenisik (4), Pollok (4), N‘Diaye (3), Ornatelli (2), Kühne und drei Eigentore.

Abwehr Wer geht als Stammtorhüter in die Saison? Das war, genau wie im letzten Jahr, ein echter Härtefall. David Buchholz hat sich in der Aufstiegssaison, in der nach fünf Spieltagen Manuel Lenz zwischen den Pfosten verdrängt hatte, nichts zu Schulden kommen lassen und trotzdem muss er erneut auf die Bank. Fascher sprach während der Vorbereitung immer wieder von einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Buchholz und Konkurrent Daniel Masuch. Letzterer erhält erwartungsgemäßg den Vorzug. In der Viererkette sind Abwehrchef Patrick Kirsch und der unermüdliche Patrick Huckle gesetzt. Auf der rechten Seite wird Jürgen Duah seinen Stammplatz vorerst behalten, obwohl mit Neuzugang Marco Riemer eine Alternative bereitsteht. Der ist auch eine Option für den zweiten Platz in der Innenverteidigung, der durch die Verletzung von Dominique Ndjeng vakant geworden ist. Dort hat Clement Halet aber Vorteile. Ex-Fortune Philip Heise bleibt da nur die Ersatzbank.

Die Wunschelf: Masuch - Duah, Kirsch, Halet, Huckle - Kühne, Truckenbrod - Loose, Ornatelli, Chitsulo - Güvenisik. Zum Start fehlt: Ndjeng (Fußverletzung).

Mittelfeld Als erste Wahl auf der Doppel-Sechs kristallisierte sich das Duo Stefan Kühne und Jens Truckenbrod heraus. Während Kühne als Mannschaftskapitän unumstritten ist, könnte anstelle des Zugangs aus Jena aber auch Jonathan Bourgault auflaufen. Der Kanadier absolvierte eine gute Vorbereitung, muss aber auch damit rechen, auf der Tribüne zu landen, weil er die U 23-Regel nicht erfüllt. Im offensiven Mittelfeld ist einzig Massimo Ornatelli als zentraler Spieler gesetzt. Auf den Außenbahnen herrschaft dagegen noch ein enger Konkurrenzkampf. Links hat der quirlige Daniel Chitsulo die Nase im Vergleich zum ehemaligen Kölner Joe Vunguidica knapp vorne. Auf der anderen Seite sah es lange danach aus, als ob Julian Loose, der im letzten Jahr nur drei Partien über die volle Distanz absolvierte, zur Stammkraft würde. Durch die Verpflichtung von Benjamin Siegert hat sich die Ausgangslage aber verändert. Der zweitligaerprobte Routinier ist noch nicht richtig in Form, darf aber hoffen, dass Fascher ihm Spielpraxis gibt, um diese zu finden. Neuzugang Björn Kluft wird vorerst Ergänzungsspieler sein.

Angriff Die Krux des 4-2-3-1-Systems ist und bleibt bestehen: Es ist nur Platz für einen echten Stürmer. Den besten Eindruck hinterließ zuletzt Sercan Güvenisik, der mit hoher Beweglichkeit und viel Torgefahr punktete. Wojciech Pollok ist ihm dicht auf den Fersen, wird sich aber wohl vorerst mit der Joker-Rolle anfreunden müssen. Dass Babacar N‘Diaye diese Rolle ebenfalls ausfüllen kann, hat der Senegalese schon oft bewiesen. Trotzdem droht ihm erst einmal die Tribüne.

Stärken Die Defensive der Preußen erwies sich schon im Vorjahr als sichere Bank. Die Viererkette ist bestens eingespielt. Kapitän Stefan Kühne und Abwehrchef Patrick Kirsch agieren mit viel Übersicht und Ruhe. Die Verantwortlichen des SC Preußen haben den Aufstiegskader Stück für Stück ergänzt, so dass nun auf allen Positionen ein belebender Konkurrenzkampf entstanden ist. Die Breite stimmt.

Schwächen Im offensiven Mittelfeld hat Fascher zwar mehr Alternativen als im Vorjahr, die Genialität eines Mehmet Kara könnte in engen Spielen allerdings fehlen. Zudem fehlt eine gleichwertige Alternative zu Massimo Ornatelli.

Prognose Preußen Münster zählt mit Blick auf Kader und Etat auch als Aufsteiger sicher nicht zu den klassischen Abstiegskandidaten. Gelingt die Akklimatisierung an die neue Spielklasse schnell und stellen sich erste Erfolge ein, werden die „Adlerträger“ eine ruhige Saison spielen. Durchmarsch-Träumereien sind unangebracht, aber zwischen Platz sechs und zwölf ist im Prinzip alles möglich.

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