Ahmed Kutucu ist mit seinen 23 Jahren noch immer ein junger Mann. Seine Karriere kann daher immer noch in eine andere Richtung laufen. Aber derzeit ist die Entwicklung des Gelsenkircheners doch arg ins Stocken geraten.
Und nicht wenige Insider hatten es geahnt. Dabei hat Kutucu eigentlich gute Voraussetzungen, um im Profifußball eine ordentliche Rolle zu spielen. Durchsetzen konnte er sich aber weder bei seinem Ausbildungsverein FC Schalke 04, noch zuletzt beim Zweitligaabsteiger SV Sandhausen, bei dem er sportlich kaum eine Rolle spielte.
Dabei hatte es so gut angefangen. Als 18-Jähriger feierte der Knappenschmiede-Zögling seinen Einstand in der Bundesligamannschaft des S04. In seinen ersten fünf Bundesligaspielen gelangen ihm zwei Treffer - davon einer in einem Auswärtsspiel bei Bayern München. Viele Anhänger der Königsblauen sahen in ihm schon einen neuen Stern am Horizont. Zumal sich Kutucu immer auch zu seiner Heimatstadt bekannt hat und die Knappen auch in seinem Herzen trägt.
In der der darauf folgenden Saison spielte er sogar 25 Spiele in der Bundesliga, schaffte dabei drei Treffer. Dann ging er aber mit der gesamten Mannschaft in der Abstiegssaison 2020/21 unter und wurde im Winter in die Niederlande nach Heracles Almelo ausgeliehen. In der Eredivisie hatte er zwar 15 Einsätze in der Rückrunde, traf aber nicht. Anschließend wollte er gerne zu seinem Stammverein zurückkehren, aber Schalke plante anders und verkaufte ihn für 500.000 Euro in die türkische Süper Lig zu Basaksehir.
In Istanbul hatte er zu Beginn der Saison drei Kurzeinsätze. Dann wurde er nach einer Verletzung aussortiert und in die deutsche 2. Liga zum SV Sandhausen ausgeliehen. Dort spielte er insgesamt eineinhalb Jahre und traf in dieser Zeit dreimal. Zumeist war er aber nur Ergänzungsspieler.
Sein großes Ziel - türkischer Nationalspieler zu werden - hatte der Mittelstürmer, der auch hängende Spitze spielen kann, zwischenzeitlich erreicht. Kutucu machte 2018 und 2019 jeweils ein Spiel für die "Milli Takim". Aber seine Entwicklung geriet ins Stocken. Seitdem wurde er auch nicht mehr zur Nationalmannschaft eingeladen.
Zwar hat Kutucu im Spiel stets alles gegeben, aber seine langfristige Entwicklung bisweilen aus den Augen verloren. Charakteristisch war eine Situation, als er einmal ein Trainingslager unter Schalkes Juwelen-Schmied Norbert Elgert verpasste, weil er ohne Absprache Länderspiele für die Nachwuchsmannschaft der Türkei absolviert hat. Dabei hätte er bei allen Anlagen durchaus in Sachen Spielverständnis Verbesserungspotenzial gehabt.
Nun der nächste Rückschritt. Basaksehir hat Kutucu zwei Jahre vor Ablauf seines Vertrages in die zweite türkische Liga, die TFF 1. transferiert. Dort wird er nun unter dem ehemaligen Nationalspieler Arda Turan bei Eyüpspor einen neuen Anlauf nehmen.