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Pavel Dotchev über Schalke-Aufstiegschance und sein MSV-Aus

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Pavel Dotchev über Schalke-Aufstiegschance und sein MSV-Aus
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Seit dem 1. November 2021 ist Pavel Dotchev als Sportdirektor beim FC Erzgebirge Aue tätig. Am Samstag kommt Schalke. Im RevierSport-Interview spricht er auch über seine MSV-Zeit.

Pavel Dotchev kam am 1. Februar 2021 zum MSV Duisburg, um die Zebras vor dem Absturz in die Regionalliga West zu bewahren. Und den Auftrag erfüllte der Fußballlehrer. Am vorletzten Spieltag sicherte sich der MSV den Klassenerhalt.

Zur neuen, aktuellen Saison sollte wieder angegriffen werden. Doch der 56-Jährige startete mit den Meiderichern fatal in die Saison - inklusive Coronafällen und der damit verbundenen Zwangspause. Am 7. Oktober wurde er von seinen Aufgaben entbunden. Sehr zur Überraschung des Trainers, wie er im RevierSport-Interview verrät. Seit November 2021 versucht er als Sportdirektor des FC Erzgebirge Aue, die Veilchen in der 2. Bundesliga zu halten. Am Samstag (20.30 Uhr) kommt der FC Schalke 04 ins Erzgebirgestadion.

Pavel Dotchev, ist das 2:2 des FC Erzgebirge Aue beim FC St. Pauli nach dem Sieg der Hamburger gegen Borussia Dortmund im DFB-Pokal noch höher zu bewerten?

Ich sage mal so: Wir sind besser als der BVB (lacht). Nein, Spaß beiseite: Der letzte Spieltag war unheimlich wichtig für uns. Aber letztendlich war es eine gefühlte Niederlage. Das ist immer der Fall, wenn man kurz vor Schluss oder in der Nachspielzeit den Ausgleich kassiert. Das war bitter. Auf der anderen Seite haben wir einen Punkt gegen den Zweitliga-Tabellenführer geholt. Da müssen wir jetzt weiter machen.

Geht der Blick aktuell Richtung SV Sandhausen und dem Relegationsplatz oder eher einem Rang, der die 2. Bundesliga definitiv sichert?

Ich habe nichts dagegen, wenn wir den Relegationsplatz schaffen. Hauptsache wir bleiben in der Liga. Wir haben noch 15 Spiele. Es sind also 45 Punkte zu vergeben. Wir haben alles in den eigenen Händen. Egal wie: wir wollen in dieser Liga bleiben. Das ist unser Ziel!

Aber am Ende des Tages setzt sich Qualität durch - und diese hat der Kader zweifelsfrei. Ich glaube, dass Schalke aufsteigt und nach nur einem Jahr in die Bundesliga zurückkehrt.

Pavel Dotchev

Was ist am Samstag gegen den FC Schalke 04 drin?

Schalke ist gereizt. Das hat man allein an der Fake News zur Trainer-Entlassung am Montag gemerkt. Sie werden versuchen, bei uns eine Reaktion zu zeigen. Mit dem 1:1 gegen Kiel waren sie nicht zufrieden. Schalke ist am Samstag klarer Favorit. Die Tabelle ist aber auf der anderen Seite aktuell irrelevant. Alle fangen bei Null an, alle Mannschaften haben sich gut vorbereitet. Wir sind nicht chancenlos und werden unsere Möglichkeiten suchen. Es ist schön und von Vorteil für uns, dass wir immerhin vor 1000 Zuschauern spielen dürfen.

Wo liegen die Stärken des S04 und was trauen Sie Schalke in dieser Saison zu?

Es ist eine internationale Mannschaft und ein großer Klub. Wenn man die Historie sieht, dann gehört Schalke zu den besten Vereinen in Deutschland und ist weltweit bekannt. Sie sind jetzt Zweitligist, wie einige andere namhafte Klubs. Diese großen Mannschaften von oben, die absteigen, sorgen dafür, dass kleinere Klubs wie Sandhausen oder Aue weiter nach unten rutschen. Schalke und die anderen haben einfach ganz andere Möglichkeiten. Wenn ich mir das Schalker Team anschauen, dann muss ich sagen, dass ich einen Bundesliga-Kader sehe. Klar, sie sind noch nicht so konstant wie sie es sich wünschen würden. Aber am Ende des Tages setzt sich Qualität durch - und diese hat der Kade zweifelsfrei. Ich glaube, dass Schalke aufsteigt und nach nur einem Jahr in die Bundesliga zurückkehrt.

Wird der FC Erzgebirge denn auch noch einmal an seinem Kader basteln?

Momentan sind wir nicht am basteln, weil ich einfach nicht mehr die Möglichkeiten dazu habe. Wir haben die Möglichkeiten ausgeschöpft. Erst müssen wir Spieler abgeben, bevor wir neue Leute holen können.

Ich habe auf jeden Fall sehr gerne beim MSV gearbeitet, das ist ein super Verein, dem ich alles Gute wünsche. Leider, so beobachte ich das, hat sich nach meiner Freistellung nicht viel verändert. Ich hoffe, dass der MSV Duisburg die 3. Liga erneut halten kann.

Pavel Dotchev

Wie fatal wäre denn für Aue ein eventueller Abstieg in die 3. Liga?

Ich glaube an die Mannschaft, an den Trainer, aber man muss immer vorsichtig sein. Man darf nicht fahrlässig werden. Man darf von einem Abstieg nicht überrascht sein. Als ich 2015 als Trainer hier her kam, stand ich nach dem Abstieg ohne Mannschaft da. Alle Spieler hatten nur Zweitliga-Verträge. Das war nicht gut. Auf solche Szenarien, auch wenn sie weh tun, muss man vorbereitet sein. Ein Abstieg wäre aber nicht nur für den FC Erzgebirge Aue schlimm. Für die ganze Region wäre es ein absoluter Rückschlag. Hier identifizieren sich alle gewaltig mit dem Verein. Das wäre, wie gesagt, nicht nur sportlich fatal, sondern auch für die Umgebung, die ganzen Menschen hier. Dieses Szenario wollen wir auf jeden Fall verhindern.

In der vergangenen Saison haben Sie den MSV Duisburg in der 3. Liga gerettet. Welche Erinnerungen haben Sie an die MSV-Zeit?

Ich hätte gerne weiter gemacht und war von meiner Entlassung überrascht und enttäuscht. Ich habe die Mannschaft im Februar 2021 als Vorletzter übernommen. Der MSV war die heimschwächste Mannschaft und die, die die meisten Gegentore kassierte. Einen Spieltag vor Schluss haben wir die Klasse gesichert. Wir waren alle erleichtert. Wir haben es geschafft, wir haben durchgeatmet und wollten angreifen. Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass die Wahrnehmung und Realität beim MSV auseinander klaffen. Wir hatten einen schlechten Start in die Saison, inklusive der Corona-Vorfälle. Wir mussten dann innerhalb weniger Tage über 1200 Kilometer nach Saarbrücken, Osnabrück und Magdeburg fahren. Danach hat man mich freigestellt, da war ich überrascht. Es gab ja Erklärungen, warum es so lief und nicht anders. Ich habe auf jeden Fall sehr gerne beim MSV gearbeitet, das ist ein super Verein, dem ich alles Gute wünsche. Leider, so beobachte ich das, hat sich nach meiner Freistellung nicht viel verändert. Ich hoffe, dass der MSV Duisburg die 3. Liga erneut halten kann.

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