Eigentlich hatten sich die Profis des Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 auf ein freies Wochenende eingestellt. Doch diese Rechnung hatten sie ohne Trainer Dimitrios Grammozis gemacht: Angesichts der Negativserie von drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge strich der 43 Jahre alte Trainer nun den freien Samstag. Nur der Sonntag ist frei.
40 Schalke-Fans am Mittwochmittag beim Training
Das hat nichts mit der Trainingseinstellung der Profis in dieser Woche zu tun. Die nicht zu ihren Nationalmannschaften verreisten Spieler zogen bisher gut mit, am Mittwochnachmittag überzeugten sich davon auch 40 Schalke-Fans - darunter der Vater von Torjäger Simon Terodde - auf dem Trainingsgelände. Grammozis leitete die Übungen selbst, bat zum Beispiel das Sturm-Trio um Terodde zu einer Sonderschicht. Die Profis waren sehr motiviert, kämpften um jedes Tor.
Aber auch Grammozis kämpft - und das um seinen Job. Sportvorstand Peter Knäbel und Sportdirektor Rouven Schröder sprachen ihm nach der 2:4-Pleite gegen Darmstadt 98 am Sonntag das Vertrauen aus. Das will der Trainer nun zurückzahlen.
Zwei Spieler der Schalker Dreierkette sind unterwegs
Mit der Defensive zu arbeiten, ist für ihn schwierig. Aus der Dreierkette fehlen Malick Thiaw (U21) und Ko Itakura (Japan), die mit Nationalmannschaften unterwegs sind. Auch Rechtsverteidiger Mehmet Can Aydin (U20) ist nicht da. Die größere Baustelle ist aber die Offensive. Zu sehr war Schalke zuletzt von Terodde abhängig, der zuletzt vier Mal in Folge nicht traf. Marius Bülter (vier Tore) hing zuletzt ebenfalls durch. Schalkes Strategie ist aktuell vorhersehbar: Stets soll über Kombinationen Linksverteidiger Thomas Ouwejan freigespielt werden, der dann über Flanken für Torgefahr sorgt. Einen Plan B hatte Schalke nicht.
Das ist ein Trainingsschwerpunkt. Ein zweiter: Zuletzt lange verletzte Spieler wie Dominick Drexler und Danny Latza sollen fit für 90 Minuten gemacht werden. Und drittens: Grammozis will noch einmal das Teambuilding stärken. Viel ist dafür nicht notwendig, die Stimmung in der Kabine ist gut, Profis und Trainer halten zusammen. Dennoch war die Mannschaft - Bild berichtete zuerst - auf einer Kartbahn.
Ob sich das alles auszahlt? Das wird sich am Samstag, 20. November, zeigen. Dann tritt Schalke bei Werder Bremen an (live Sky und Sport1).