Peter Neururer kennt die Qualitäten von Schalke-Goalgetter Simon Terodde ganz genau. Gleich zweimal hat das heutige Vorstandsmitglied des Wuppertaler SV den vierfachen Torschützenkönig der zweiten Bundesliga als Spieler in seiner Mannschaft gehabt. Einmal in seiner Zeit beim MSV Duisburg, als Terodde gerade von der Jugend den Sprung in die erste Mannschaft geschafft hatte, aber trotzdem nur in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kam. Ein zweites Mal dann in der Saison 14/15 beim VfL Bochum. Unter Neururer absolvierte Terodde 18 Spiele mit 13 Toren und drei Vorlagen.
„Er weiß ganz genau, wie er sich zu bewegen hat. Er ist heiß, griffig und giftig auf Torabschlüsse“, schwärmt Neururer im „Doppelpass 2. Bundesliga“ auf Sport1. „Ich habe nie einen Spieler gesehen, der selbst beim Torschusstraining noch heiß auf den abprallenden Ball ist.“ Zudem arbeite er nicht nur gegen den Ball mit, sondern würde auch für die Mannschaft mit nach hinten arbeiten. Karlsruhe-Trainer Christian Eichner prognostizierte, dass Terodde auch in dieser Saison wieder auf seine 20 Tore kommen würde. Zehn hat er bereits.
Neururer traut Terodde derweil eine ähnliche Torquote auch in der Bundesliga zu. Dort kommt er bisher bei 58 Einsätzen für den 1. FC Köln und den VfB Stuttgart auf zehn Treffer. Darauf angesprochen, warum er seine Quote nicht auch in der höchsten Klasse des deutschen Fußballs halten könnte, sah Neururer die Trainer in der Verantwortung: „Er macht die meisten Tore in einem bestimmten Spielsystem. Dann steigen die Vereine auf und haben eine völlig andere Spielstruktur. Dann kommt er nicht mehr in diese Situationen, sondern ist eingebunden in ein Spiel, das nicht seins ist.“ Neururer geht noch weiter: „Wenn er Backup für Lewandowski bei den Bayern würde, würde er auch die Tore machen, die man von ihm erwarten kann.“
Der 66-Jährige würde aber den Schalkern und Sportdirektor Rouwen Schröder zutrauen, die Mannschaft nach einem möglichen Aufstieg so aufzustellen, dass Terodde weiter für die Königsblauen trifft. Aber: „Ich habe die Befürchtung, dass Schalke trotz Terodde und der guten Entwicklung nicht zu den Dreien gehören wird. Schalke wird aufsteigen, aber in diesem Jahr noch nicht.“