Vor wenigen Wochen wurde klar, dass der FC Schalke 04 und Benito Raman getrennte Wege gehen würden. Den Belgier zog es in seine Heimat zum RSC Anderlecht, der von der einstigen belgischen Spieler- und heutigen Trainerikone Vincent Kompany gecoacht wird.
Laut Raman selbst war es höchste Zeit, die Gelsenkirchener zu verlassen. „Wenn ich noch ein halbes Jahr auf Schalke geblieben wäre, hätte ich aufgehört, Fußball zu spielen“, versichert der 26-Jährige im Interview mit dem belgischen Medium „Het Nieuwsblad“. Der Angreifer habe „die Nase voll“ von dem gehabt, was bei den Königsblauen passierte. Besonders die letzte Saison, in der Schalke mit blamablen 16 Punkten aus der Bundesliga abgestiegen war, hat dem wendigen Offensivmann offenbar am ärgsten zugesetzt. Zur Erinnerung: Die Knappen stellten mit David Wagner, Manuel Baum, Huub Stevens, Christan Gross und Dimitrios Grammozis gleich fünf Trainer in einer Saison ein, die allesamt die sportliche Talfahrt nicht stoppen konnten.
Raman hegt Groll gegen Gross
Vor allen Dingen Gross sei Raman negativ im Gedächtnis geblieben. „Er kannte nicht einmal unsere Namen. Unter ihm ist nichts passiert“, verdeutlicht der Ex-Schalker. Elf Pflichtspiele unter Gross brachten dem Klub keinen gewünschten Auftrieb. Somit sollen beispielsweise vorgegebene Taktiken seitens Gross von den Spielern nicht akzeptiert worden sein. „In einigen Partien nahmen die Spieler die Dinge selbst in die Hand. Dann setzten sich die erfahrenen Jungs zusammen und sagten: Der Trainer will, dass wir so spielen, aber wir werden es so machen“, erinnert sich der einmalige belgische Nationalspieler. Auch die Korrekturen seiner damaligen Teamkameraden hätten die Mannschaft am Ende jedoch „nicht retten können“.
Raman sei vor seinem Engagement in Anderlecht laut eigenen Aussagen eher auf der Suche nach Klubs in England oder Südeuropa gewesen, habe sich letztendlich aus privaten Gründen aber für eine Rückkehr in die Jupiler Pro League entschieden. Seine Zeit in der Bundesliga habe „Stellungsspiel, Abschluss und tiefe Läufe“ extrem gefördert. „Ich bin nicht mehr derselbe, der ich 2017 war“, unterstreicht der 1,72m-große Flügelflitzer.