Immerhin hat er es in seinen „Jugendjahren“ schon auf einige Einsätze in den deutschen Auswahlmannschaften gebracht. In den letzten zwei Jahren dann reichte es bei der Zweitvertretung des Hamburger SV immerhin zu 61 Regionalligaspielen. In der kommenden Spielzeit aber will der „Floh“, diesen Spitznamen hat ihm seine neue Mannschaft schon verpasst, zu größeren Sprüngen ansetzen. Und Jens Todt traut ihm das zu. „Ich kenne Florian aus meiner Zeit als Nachwuchskoordinator beim HSV und habe ihn nie aus den Augen verloren. Wir sind überzeugt, dass er jetzt den nächsten Schritt macht.“
Nach dem einwöchigen Trainingslager bekam der Youngster jedoch kaum einen Fuß vor den anderen. Gegen die Hochsauerland-Kreis-Auswahl war er am Ende so platt, dass er unmittelbar vor der Trainerbank japsend zu Boden ging. Schon bei seinen beiden Einsätzen konnte man die Vielseitigkeit des gebürtigen Hamburgers erkennen. Brügmann: „Bei der F-Jugend des SSV Güster war mein Vater Uwe Trainer und alle Übungen mit meinem schwächeren linken Fuß musste ich zwei Mal machen. Da war er gnadenlos.“ Diese harten Maßnahmen hatten offensichtlich Erfolg. Immer wieder musste er hinten links aushelfen und weil der VfL derzeit nur über Verletzte Linksfüßer im Defensivbereich verfügt, war Brügmann neben Jonas Acquistapace der einzige Akteur im Bochumer Trikot, der in beiden Spielen über die volle Distanz gehen musste. „Das hat mich ganz schön geschlaucht.“
Playstation im Bus
Doch wenn der VfL am Montag nach neuntägiger Pause wieder ins Training einsteigt, dann wird sich der 21-Jährige wieder gut erholt präsentieren. Brügmann: „Wir haben alle unsere Hausaufgaben mitbekommen, haben nicht gefaulenzt. Aber das hält keinem Vergleich zu den drei Trainingseinheiten im Sauerland stand.
Bei seinen Eltern in Schleswig-Holstein hat er ausgespannt, brennt jetzt darauf, sein Können unter Beweis zu stellen und hat schon nach wenigen Tagen in Bochum festgestellt, dass der VfL seinem Ex-Klub in zwei Dingen überlegen ist. „Der Umgang untereinander ist sehr respektvoll. In Hamburg war ich ein Auszubildender, hier fühle ich mich jetzt schon als voller Bestandteil des Profikaders.“ Das zweite, das ihn überraschte: „An den Sitzplätzen in unserem Mannschaftsbus gibt es Spielkonsolen. So etwas hat der HSV-Bus, auch der der Profis, nicht zu bieten.“