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VfL: Chong Tese
Nordkoreaner mit ganzem Herzen bei der Sache

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VfL: Chong Tese wischt Zweifel vom Tisch
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Gegen den VfB Schwelm schoss sich Chong Tese seinen ganzen Frust von der Seele. Das Verletzungspech und die Wechselgerüchte sollen jetzt keine Rolle mehr spielen.

Mittwoch auf dem Trainingsplatz hinter dem rewirpowerSTADION: Während die Akteure, die tags zuvor gegen den VfB Schwelm über 90 Minuten gespielt haben, längst in der Kabine verschwunden waren, schaute Chong Tese vom Rand aus dem Treiben der vermeintlichen Stammspieler zu. Hin und wieder schnappte er sich dann einen Ball, um ihn als Unterlage für seine Liegestütze zu nutzen. Später verriet er immerhin, dass das Spiel tags zuvor doch Kraft gekostet habe: „Ich habe einen Muskelkater.“

Für Coach Friedhelm Funkel war das keine Überraschung, denn letztmals am 4. April, als er sich in Frankfurt einen Anbruch im Halswirbelbereich zuzog, stand er in der Startformation. Umso heißer war der Nordkoreaner am Abend zuvor, als er beim Kantersieg in Schwelm (16:0) gleich sechs Treffer erzielte und zwei weitere vorbereitete. Hatte der Angreifer zuvor den Bochumer Medienvertretern versprochen: „Ich werde viele Tore machen“, setzte er sein Vorhaben schon nach 14 Minuten mit einem herrlichen Flugkopfball zum 2:0 in die Tat um. Tese nach dem Schlusspfiff: „Ich bin wieder da, ich fühle mich gut, so kann ich der Mannschaft helfen.“


Beobachtet man den Nordkoreaner über 90 Minuten, dann gelang es ihm, auch die letzten Zweifel an seiner „Gesinnung“ hinsichtlich des VfL Bochum vom Tisch zu wischen. Gut drei Wochen nach dem möglichen Wechsel nach England hat Tese ganz offensichtlich das Veto der VfL-Verantwortlichen akzeptiert, ist mit ganzem Herzen bei der Sache und versprüht die positive Ausstrahlung, die seine Mitmenschen rund um den VfL in der Hinrunde schätzen und lieben gelernt haben. Tese wirkte wie befreit, die Becker-Faust nach seinem ersten Treffer seit dem 5. März gegen Karlsruhe war ebenso ein sichtbares Signal wie der laute „Jaaaa“-Schrei nach seinem Schlusspunkt zum 16:0. Tese dazu: „Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn man nach so einer langen Zeit trifft. Und beim letzten Treffer habe ich deshalb so gejubelt, weil ich mit Daniel und seinen sechs Toren gleichziehen konnte. Ist doch gut, wenn beide Spitzen zusammen ein Dutzend Tore erzielen.“

Auch Funkel war zufrieden, führte aber an: „Natürlich hat man nach 60 Minuten gemerkt, dass ihm noch etwas fehlt, aber er ist im Kader und wird sicherlich seine Chance bekommen.“ Mit Tese jedenfalls sind die Bochumer um eine echte Verstärkung im Angriff reicher, beim Nordkoreaner spürt man wieder Lust statt Frust mit all den Verletzungen und dem Wechseltheater.

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