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VfL: Luthe-Interview
„Eine Krise auf hohem Niveau“

VfL: Luthe verliert das Saisonziel nicht aus den Augen
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Seit Monaten ist Andreas Luthe ein absoluter Leistungsträger im VfL-Team. Mit den guten Leistungen auf dem Platz hat sein Wort außerhalb des Rasens Gewicht bekommen.

Mit dem Schlussmann des VfL kann man immer reden und erhält eine klare, präzise Antwort. Nach dem enttäuschenden 1:1 gegen den Karlsruher SC sprach RS mit Luthe über die „Krise“, die Konkurrenz und über Aberglauben.

Herr Luthe, drei Remis aus den letzten vier Spielen bedeutet rechnerisch zwei Niederlagen. Schlingert der VfL in eine Krise?

Wenn ja, dann ist es eine Krise auf hohem Niveau. Wir hatten die letzten zwölf Spiele nicht mehr verloren und uns wieder an die Aufstiegsplätze herangekämpft. Das ist doch sehr bemerkenswert. Dass das nicht immer so weiter geht, ist doch normal. Ich bin sicher, dass wir in den letzten neun Spielen alles versuchen werden, um am Ende oben dabei zu sein.


Aber Hertha BSC und Augsburg verliert der VfL langsam aus den Augen.

Ja, beide Teams, das muss man ehrlich zugeben und das muss man auch anerkennen, sind momentan in einer sehr guten Verfassung. Wie Augsburg zum Beispiel das Spiel gegen Düsseldorf gedreht hat, das war schon bemerkenswert. Die Frage stellt sich aber auch bei diesen Teams: Können sie das noch neun Mal wiederholen? Da kann noch so viel passieren, da ist nichts sicher.

Hand aufs Herz – warum läuft es beim VfL momentan nicht so rund?

Wie spielen einfach nicht mehr so schnell und zielstrebig nach vorne. Mit unserem Angriffsspiel hapert es im Moment. Es ist ja nicht so, dass wir uns keine Chancen erspielen, aber die Kaltschnäuzigkeit, die uns monatelang ausgezeichnet hat, ist uns momentan ein wenig abhanden gekommen.

Woran liegt das?

Es gibt Dinge im Fußball, die einfach nicht zu erklären sind, da fällt die Ursachenforschung schwer. Aber ich denke, wenn wir uns jetzt nicht verrückt machen, genauso hart arbeiten wie in den letzten Monaten, dann werden sich auch die Erfolgserlebnisse zwangsläufig wieder einstellen.


Am Sonntag ist der VfL nach zwölf Pflichtspielen erneut gefordert. Ist die 13. Partie am Sonntag, den 13., etwas für den fußballerischen Aberglauben?

Ich bin kein abergläubischer Mensch. Mit so etwas beschäftige ich mich überhaupt nicht. Warum sollte die Zahl 13 nicht auch eine Glückszahl sein?

Nach den letzten beiden Remis – ist da der ein oder andere im Team ins Grübeln gekommen, was das Saisonziel Aufstieg angeht?

Ich glaube nicht, dass in unserer Kabine Platz für negative Gedanken ist. Natürlich ist unmittelbar nach so einem Spiel wie gegen Karlsruhe die Stimmung gedrückt, aber genauso schnell sind wir gedanklich auch wieder oben. Wir haben einen langen Weg hinter uns, da werden wir unser Ziel nach zwei Remis doch nicht aus den Augen verlieren.

Aber in Aachen wartet auf den VfL ein unbequemer Gegner.

Ganz ehrlich, einen bequemen Gegner haben wir in den bisherigen 24 Begegnungen noch nicht gehabt. Die Alemannia spielt sehr offensiv. Ich denke, dass uns das entgegen kommt. Wenn wir gut gegen den Ball arbeiten, werden wir auch unsere Chancen bekommen. Schließlich sind die Aachener, das zeigen die Gegentore, hinten auch anfällig und von den zwölf Heimbegegnungen haben sie erst fünf gewonnen. Ich denke, wir haben eine gute Chance, dort zu siegen.

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