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VfL: Andreas Luthe
Wie Phönix aus der Asche

VfL: Luthe hat keine Zeit für negative Gedanken
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Auch wenn Andreas Luthe gar nicht zurückschauen mag, seine „Geschichte“ begann am 17. Juli 2010. Mit schmerzverzerrtem Gesicht blieb er damals auf dem Rasen liegen.

Im Trainingslager in Greetsiel war die letzte Aktion des Abschlusstrainings vor der Rückreise nach Bochum eine Vorwärtsrolle mit Langzeitwirkung. Die Diagnose zwei Tage später war niederschmetternd. Ein Bandscheibenvorfall bescherte ihm eine fast zweimonatige Pause. Damit hatte der Keeper den Kampf um die Nummer eins im Tor schon verloren, bevor er ihn begonnen hatte.

Doch weil das Team nicht funktionierte und Philipp Heerwagen patzte, erhielt Luthe am 22. September, nach drei Niederlagen aus den ersten vier Meisterschaftsspielen, seine Chance und nutzte sie bis zum heutigen Tag.


Das war nicht leicht, denn bis zum desaströsen Spiel gegen Ingolstadt (1:4) lief wenig rund an der Castroper Straße und allzu oft – gerade auch gegen die Ingolstädter – wurde er von seinen Teamkollegen im Stich gelassen. Zahlen verraten eine ganze Menge. In den ersten neun Spielen mit Luthe im Tor kassierte der VfL zwölf Treffer, nach Ingolstadt in zehn Spielen nur noch fünf. Luthe: „Ein deutliches Indiz dafür, wie kompakt wir stehen. Unsere Mannschaft leistet einfach eine tolle Defensivarbeit.“ Wer mag da noch philosophieren, ob Luthe heute Stammtorhüter wäre, hätte er zum Saisonstart in einer nicht funktionierenden Mannschaft das Tor hüten müssen.

Luthe: „Darüber zu spekulieren ist hypothetisch. Ich schaue nicht zurück. Aber vielleicht musste es erst einmal einen Rückschlag geben, bevor man dann wie ein Phönix aus der Asche durchstartet.“

"Ein Tor machen wir doch immer."

Der Lernprozess des Keepers ist schon bemerkenswert. Konnte man ihm bei strenger Betrachtung bei den Auswärtsspiel in Berlin und Cottbus an jeweils einem Treffer eine gewisse Mitschuld geben, so tendiert die Fehlerquote seit Monaten Richtung null Prozent. Luthe: „Wenn wir weiter so konzentriert arbeiten, dann wird es auch für Fürth schwer, gegen uns zu punkten, denn ein Tor machen wir doch immer.“

Auch wenn der Schlussmann sich sicher ist: „Es wird ein Topspiel, weil beide Mannschaft sehr gut defensiv gegen den Ball arbeiten“, so weiß er auch: „Jetzt noch einen Dreier, dann machen wir einen ganz großen Schritt in Richtung Aufstieg.“ Dass seine Mannschaft sowohl das Hinspiel mit 0:2 als auch ein Testspiel in der Türkei mit 1:2 verlor, schreckt ihn nicht. „Das waren doch jeweils ganz enge Spiele, das hätte auch zu unseren Gunsten laufen können, obwohl wir beim Hinspiel sicherlich noch nicht so weit waren wie jetzt.“

Und dann freut er sich auch noch auf die Rückkehr von Christoph Dabrowski, von dem er sicher ist, dass er der Mannschaft mehr Stabilität verleiht: „Keine Mannschaft in der gesamten zweiten Liga hat so einen Sechser auf dem Platz. Er garantiert Qualität und wenn er auf dem Platz steht, sind wir noch stärker.“ Und so fiebert Luthe dem Sonntag entgegen: „Die Hinspielniederlage ärgert uns immer noch, da haben wir uns so gut wie keine Torchance erspielt. Das war mit Sicherheit eines unserer schlechtesten Saisonspiele. Das wollen wir am Sonntag ändern. Wir wollen gewinnen.“ Doch bei der großen Bedeutung des Spitzenspiels weiß Luthe auch: „Danach gibt es immer noch zehn Partien und irgendwann wird es uns auch mal erwischen, aber das muss nicht am Sonntag sein.“

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