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VfL: 1:2 in Cottbus
Funkel-Team klebt wie Pattex im Mittelmaß

VfL: 1:2-Pleite in Cottbus kostet den Anschluss
VfL Bochum
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Muss der VfL Bochum nach dem 1:2 bei Energie Cottbus nach dem zehnten Spieltag seine Hoffnungen auf den direkten Wiederaufstieg bereits zu den Akten legen?

Es weist nämlich wirklich nichts mehr darauf hin, mit welchen Ambitionen der Erstliga-Absteiger in die Saison gestartet ist. Zwar war in Cottbus zumindest ein Zähler möglich, doch die Zahl der gewonnenen Zweikämpfe am Ball verrät, warum es am Ende nicht gereicht hat: 34 Prozent sind einfach zu wenig. Erst Recht, wenn die spielerischen Mittel nicht, oder noch nicht, greifen. Friedhelm Funkel haderte zwar mit dem Schicksal, doch weiß auch er, dass es seiner Mannschaft nicht gelingt, Konstanz an den Tag zu legen.

Dennoch hielt er sich auf der Pressekonferenz mit allzu deutlichen Worten noch zurück: „Ich denke, dass die Zuschauer ein gutes, kampfbetontes Zweitligaspiel gesehen haben. Es ging hin und her und wir haben die Chance zum 0:2 vergeben. Bei den Gegentoren waren wir sehr unsortiert. Immerhin kann ich der Mannschaft bestätigen, dass sie nach dem Rückstand alles versucht hat.“

In dieser Phase rauften sich die 300 mitgereisten Bochumer Anhänger die Haare, als zunächst Chong Tese einen an Slawo Freier verschuldeten Foulelfmeter gegen Thorsten Kirschbaum nicht verwandeln konnte (88.). Kurz darauf traf der Nordkoreaner auch noch den rechten Pfosten und dann verfehlte ein Kopfball von Kapitän Christoph Dabrowski in der Nachspielzeit nur knapp das Tor. Der resignierende Funkel: „Wenn du solche Chancen nicht nutzt, dann kannst du keinen Punkt mitnehmen.“

Cottbus:Kirschbaum - Bittroff, Roger, Brzenska, Ziebig (62. Soma) - Kurth (62. Kronaveter), Kruska - Reimerink, Adlung (81. Afriyie) - Petersen, Jula. Bochum: Luthe - Concha (81. Kopplin), Maltritz, Mavraj, Yahia - Dabrowski, Toski (67. Johansson) - Federico - Freier, Tese, Dedic (73. Saglik). Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart) Tore: 0:1 Jula (29., Eigentor), 1:1 Petersen (56.), 2:1 Adlung (67.) Zuschauer: 13.750 Gelbe Karten: Adlung (4), Kronaveter (2) - Tese (5)

Und so jubelte Pele Wollitz um so lauter: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Das war Power, Lust und Liebe.“ Alles Dinge, die man den Gästen zumindest in der ersten Halbzeit, als man glücklich durch ein Eigentor von Jula mit 1:0 in Führung gegangen war (29.), nicht unbedingt bestätigen konnte.

Die Ursachenforschung fällt nicht schwer. Giovanni Federico war ebenso ein Ausfall, wie die Spitzen Zlatko Dedic und Tese. Und da auch Faton Toski, abgesehen von seinem Freistoß der zum 1:0 führte, völlig blass blieb, war das Übergewicht der Cottbuser allzu verständlich. Lediglich Slawo Freier machte lange Zeit in der Offensive die lobenswerte Ausnahme.


Nach einem knappen Drittel der Saison ist der VfL zunächst einmal abgeschlagen und braucht in den kommenden Wochen in der Tabelle nicht mehr nach oben zu schielen. Viel wichtiger wäre es, endlich einmal Konstanz an den Tag zu legen und die richtige Mischung zwischen Leidenschaft und fußballerischer, gedanklicher Beweglichkeit zu finden. Trägt der VfL auch in den nächsten Wochen als Ballast drei, vier Ausfälle mit sich herum, ist der Aufstiegs-Zug schon zur Winterpause abgefahren.

Immerhin: Keiner der Akteure wollte die 1:2-Niederlage, so unglücklich sie am Ende auch war, schön reden und Funkel wird sicherlich schon am Montag mit dem Ein oder Anderen Tacheles geredet haben. Da wird auch der Nordkoreaner Tese dann mehr über die Vielseitigkeit der deutschen Sprache erfahren, als er das bis dato schon fleißig aus den Schulbüchern gelernt hat.

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