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S04: Neue Stimmen
Kuranyi mit Glücksgefühl und Lifting

S04: Neue Stimmen
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Felix Magath ließ sich angesichts der erneuten Schalker Pleitezahlen nicht aus der Ruhe bringen. „Das ist ein alter Hut", erklärte Schalkes Coach nach dem 3:3.

"Da hat jemand eine Geschichte aus dem Vorjahr aufgewärmt. Ich werde mich aber künftig ein wenig mehr in die finanzielle Situation des Vereins einarbeiten“, winkte der Fußballlehrer ab. „Die Spieler sagen mir, dass sie keine Sorgen haben und sich auf die Verantwortlichen verlassen. Das haben sie auch im Spiel gegen Hamburg wieder gezeigt. Es gehört auch nicht zu unserer Spielvorbereitung, uns mit diesen Dingen zu befassen.“


Auch auf die Vermutung von Ex-Manager Rudi Assauer, spätestens Weihnachten könne Schalke die Gehälter nicht mehr zahlen, wusste Magath nur noch lakonisch zu reagieren: „Noch gehen wir davon aus, dass wir die Gehälter selbst bezahlen können. Falls nicht, suchen wir uns jemanden, der das übernimmt“, erklärte der 56-Jährige mit einem süffisanten Grinsen. „Ich denke, dass wir mit unserem Trainerteam sportlich keine Probleme haben werden und ich mich in nächster Zeit verstärkt auch um andere organisatorische Dinge im Verein kümmern werde.“

Magath wollte nach dem tollen Fußballabend viel lieber über Sport reden und meinte daher: „Es war ein großes Spiel, von dem sicher alle in der Arena etwas hatten“, funkelten die Augen des Meistermachers. „Wir haben auch richtig gefightet und hatten die ersten Chancen, sind aber durch einen Fehler in Rückstand geraten. Wenn wir uns in solchen Szenen und wie beim 2:3 cleverer anstellen, dann werden wir künftig auch solche Gegentore nicht mehr kassieren“, fand Magath aber ein Haar in der Supppe. „Man hat gesehen, dass der HSV die reifere und cleverere Mannschaft war, daher können wir letztlich mit dem Punkt zufrieden sein.“

Bruno Labbadia war wohl mit der Leistung seiner Mannschaft, nicht aber mit dem Ergebnis einvrestandenn. „Wenn es 3:2 für uns ausgegangen wäre, hätten wir ein Riesenspiel abgeliefert. Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir noch am Donnerstag die Aufgabe in Glasgow hatten“, befand der HSV-Coach. „Es bleibt allerdings ein bisschen der Makel hängen, dass wir zwei Punkte haben liegen lassen.“

Frank Rost wunderte sich über die euphorische Stimmung in seinem früheren Wohnzimmer, da Schalke doch gar nicht gewonnen hatte. „Die Ansprüche auf Schalke sind ja ganz schön gesunken, wenn die hier ein Unentschieden gegen zehn Mann feiern“, staunte der HSV-Keeper, der an seinem alten Arbeitsplatz eine starke Vorstellung ablieferte. „Die haben immer noch die zweitteuerste Mannschaft der Bundesliga und einen qualitativ hochwertigen Kader.“

Wie schon in Stuttgart, kam Kevin Kuranyi mit einem großen Glücksgefühl aus der Kabine: „Für die Zuschauer war das ein super Spiel. Der HSV hat hier sehr guten Fußball gezeigt und bewiesen, dass er zu Recht dort oben steht. Wir haben das getan, was wir können und bis zur letzten Minute alles gegeben“, erklärte der Doppeltorschütze. „Natürlich war es eins schönes Gefühl, noch das 3:3 zu erzielen, aber wir müssen noch viel lernen.“

Felix Magath sei „in der Kabine sehr laut geworden“, berichtete Kuranyi. „Er hat uns gesagt, wir sollten endlich aufwachen. In Überzahl in Rückstand zu geraten, das darf uns nicht passieren. Deswegen hoffe ich, dass wir noch bessere Leistungen bringen können, obwohl die zweite Halbzeit schon sehr gut war.“

Magath fand es gut, dass Kuranyi „sich die Haare hat abschneiden lassen. Es war für Kevin an der Zeit, auch mal ein äußeres Zeichen zu setzen, dass sich etwas ändert. Es hat mich gefreut, dass es so gut geklappt hat“, grinste der S04-Coach.

„Kopfball ist eigentlich nicht so meine Stärke, aber wenn es läuft, dann läuft es eben“, hatte auch Lukas Schmitz gute Laune. „In der Szene stand ich einfach richtig“, nickte der Youngster. „Es hat riesig Spaß gemacht, bei dieser Atmosphäre zu spielen. Es war eine Bombenstimmung, die Fans haben uns immer wieder unterstützt.“

Dennoch fand Schmitz: „Wir können nicht ganz zufrieden sein. Perfekt wäre es gewesen, wenn wir 4:3 gewonnen hätten. Wir sind zweimal in die Partie zurückgekommen, das heißt schon etwas“, betonte der 20-Jährige. „Aber wir müssen abgeklärter sein und im Mittelfeld auch mal ein taktisches Foul begehen. Das 2:3 hätten wir nicht bekommen dürfen, letztlich haben wir zwei Punkte liegengelassen.“

„Wir haben Herz, Leidenschaft und Kampf ohne Ende gezeigt. Das geht an die Substanz“, analysierte Magath und gab zu bedenken: „So werden wir uns nicht lange oben halten können.“

Heiko Westermann will sich von den immer wiederkehrenden Meldungen, Schalke stehe wirtschaftlich am Abgrund, nicht beeindrucken lassen. „Ich lese am Spieltag sowieso keine Zeitung, aber die finanzielle Situation hat uns Spieler sowieso nicht zu interessieren. Wir reden auch nicht darüber, aber es macht sich keiner Sorgen bei uns“, winkte der S04-Kapitän ab.

Westermann fand aber, dass auch auf dem Platz nicht alles Gold war, was glänzte. „In der ersten Halbzeit waren wir zu fahrlässig, doch nach der Pause war es sicher die beste Saisonleistung“, fand der Linksverteidiger. „Man muss dennoch ganz klar sagen, dass uns die Cleverness gefehlt hat, dieses Spiel zu gewinnen. Das müssen wir noch lernen.“

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