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Schalke: Manuel Neuer wie Oliver Kahn
Der Tanz mit der Eckfahne

Manuel Neuer tanzte in München den Olli Kahn (Foto: firo).
Manuel Neuer tanzte in München den Olli Kahn (Foto: firo).
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17.20 Uhr, Abpfiff in der Allianz-Arena: Manuel Neuer rennt wie ein Besenkter zur Eckfahne, rutscht auf den kleinen Kreis zu, reißt die Markierung aus ihrer Verankerung und schwenkt mit den gelben Lappen, als wenn Schalke gerade die Deutsche Meisterschaft gewonnen hätte.

Rückblende: Es war der 19. Mai 2001, als Schalke nach 4:38 Minuten gefühlten Wahnsinns der Titel noch entrissen wird. Während sich das Gelsenkirchener Parkstadion in ein Meer aus Tränen verwandelt, macht Oliver Kahn in Hamburg den entrückten Wedler am Seitenaus.

„Das hat mich an 2001 erinnert, als ich im Parkstadion in der Nordkurve stand und Schlimmes erlebt habe. Es war schon eine gewisse Genugtuung für mich, hier zu gewinnen. Aber das hat sich nicht gegen die Bayern gerichtet, sondern war ein Zeichen für die Schalke-Fans da oben im Block“, berichtete Neuer am Samstag nach dem Triumph in München lachend.

Es war nicht die einzige Situation, in der der Schalkes Keeper die Aufmerksamkeit auf sich zog. Schon in der 37. Minute stand Neuer im Blickpunkt. Nach einem Freistoß, den Münchens Ernesto Sosa auf die Latte zirkelte, sprang Schalkes Nummer eins plötzlich auf Kevin Kuranyi zu und schüttelte den Stürmer richtig durch. Mladen Krstajic und Levan Kobiashvili hatten alle Mühe, die Angelegenheit zu beruhigen, doch nach 90 Minuten und der Nachspielzeit war der kleine Streit wieder vergessen.

„Manu hatte einen Blackout, vielleicht wollte er uns nur aufrütteln“, grinste Kuranyi. „Das hat zum Glück die richtige Wirkung gezeigt, denn wir haben ein ganz wichtiges Spiel gewonnen“, hatten sich der Torjäger und der Trefferverhinderer anschließend wieder lieb.

Denn nachdem Neuer den letzten Angriff auf seinen Kasten, einen Gewaltschuss von Hamit Altintop übers Netz gelenkt hatte, lagen sich der Schlussmann und der Stürmer gleich in den Armen. „Ich habe schon vorher mit Kevin gesprochen und ihm gesagt, dass es nicht so gemeint war. Damit war das Thema schon durch“, erklärte Neuer.

Erfolge verbinden, besonders wenn es gegen den FC Bayern geht. Gerade für Neuer, den Ur-Schalker, sind Siege gegen den deutschen Rekordmeister immer noch etwas ganz Besonderes. „Bayern hatte nicht viele Chancen, daher würde ich sagen, dass unser Sieg verdient war. Wir haben in der Defensive sehr gut gestanden und haben nur wenig zugelassen. Das war der Schlüssel für diesen Erfolg“, meinte Neuer.

Bei der Party nach dem Match in der Kabine waren er und Kuranyi schon wieder ein Herz und eine Seele. Und auch hier hatte Neuer das Heft in der Hand. Nachdem Orlando Engelaar und Rafinha den Takt angegeben hatten, war es sein iPod, der den Rhythmus vorgab. „Erst House, dann Lionel Richie“, lachte Neuer.

Okay, über seinen Musikgeschmack lässt sich streiten. Doch so lange er die Bälle hält, wird für Schalke alles gut...

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