Lob einer Klub-Legende, kein Gegentor kassiert und eine starke Leistung gezeigt: Für Malick Thiaw (21), Ex-Profi des FC Schalke 04, hätte es kaum ein besseres Champions-League-Debüt geben können. Der Innenverteidiger der AC Mailand und U21-Fußballnationalspieler ließ den Topstars Harry Kane und Heung-Min Son beim 1:0-Erfolg am Dienstag im Achtelfinal-Hinspiel gegen die Tottenham Hotspur nicht den Hauch einer Chance.
„Er hat ein tolles Spiel gemacht“, schwärmte Milan-Trainer Stefano Pioli vom Ex-Schalker, der im vergangenen Sommer für rund sieben Millionen Euro zum italienischen Meister gewechselt war. „Ich sehe, wie er jeden Tag im Training arbeitet. Mit diesen Jungs sollte man rechnen.“
Dabei hatte der Defensivspieler zu Beginn seiner Zeit bei Milan einige Probleme. Bislang stand der Abwehrspieler in der Liga nur dreimal in der Startelf. Seinen Platz dürfte er sich nun aber vorerst erkämpft haben. Schon beim 1:0-Erfolg am vergangenen Freitag über den AC Turin überzeugte Thiaw bei seinem ersten Einsatz über 90 Minuten. Gegen Tottenham trumpfte er bei seinem Champions-League-Debüt noch mehr auf, gewann 78 Prozent seiner Zweikämpfe und hätte fast sogar noch das 2:0 geköpft (79. Minute).
Unterstützt wurde der gebürtige Düsseldorfer auch von Milans Vereins-Ikone Paolo Maldini. „Ich habe mit ihm in den vergangenen Monaten viel gesprochen. Ich habe seine Entwicklung gesehen und habe ihm gesagt: nicht aufgeben“, erklärte die Abwehr-Legende.
Malick Thiaw hatte den FC Schalke 04 im vergangenen Sommer nach sieben Jahren im Trikot der Königsblauen verlassen. Das Eigengewächs aus der Knappenschmiede wechselte zum AC Mailand, damals hatte er sich emotional von seinem Klub verabschiedet. "Ich kam als kleiner Junge, habe hier das Fußball spielen gelernt, hatte unvergessliche Momente, habe tolle Menschen und außergewöhnliche Teamkollegen getroffen", schrieb Thiaw in einem Beitrag in den Sozialen Medien. Thiaw wechselte 2015 von Borussia Mönchengladbach in die Knappenschmiede und wurde schnell als großes Talent betrachtet.
Den letzten Schliff zum Profi bekam der Düsseldorfer dann in der U19 von Norbert Elgert verpasst. Nach starken Leistungen in seinem letzten Jahr bei der U19 den Knappen, gelang ihm frühzeitig der Durchbruch und der Sprung zu den Profis. Das hat Thiaw nicht vergessen. (mit dpa)