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FIFA-Richter verfügt Olympia-Abstellungspflicht
Schalke und Bremen rufen CAS an

FIFA: Richter verfügt Olympia-Abstellungspflicht
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Die Fußball-Bundesligisten Schalke 04 und Werder Bremen gehen nach dem endgültigen Votum der FIFA im Olympiastreit vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS.

Der Weltverband FIFA untermauerte am Mittwoch mit dem Spruch des Einzelrichters der Kommission für den Status von Spielern, Slim Aloulou (Tunesien), die Abstellungspflicht für Spieler unter 23 Jahren für das olympische Turnier und berief sich auf das Gewohnheitsrecht. Schalke und Bremen hatten Rafinha beziehungsweise Diego die Olympia-Freigabe verweigert, die Spieler haben dieses Verbot ignoriert und befinden sich bereits im Kreis der brasilianischen Auswahl, die ihr erstes Spiel am 7. August gegen Belgien bestreitet.

Eine Entscheidung wird für Anfang kommender Woche erwartet. In Peking befindet sich bereits eine Ad-Hoc-Kammer des CAS, die innerhalb kürzester Zeit über dringliche Fälle befinden soll. Die Unterlagen für eine Klage haben Schalke und Werder durch ihren Anwalt Theo Paeffgen bereits in der vergangenen Woche (25. Juli) eingereicht, nachdem FIFA-Präsident Joseph S. Blatter erstmals öffentlich von einer Abstellungspflicht gesprochen hatte.

Die beiden Bundesligisten und auch der 18-malige spanische Meister FC Barcelona, der seinen Stürmerstar Lionel Messi nicht abgeben will, sehen keine Pflicht zur Abstellung, weil das olympische Turnier nicht im koordinierten internationalen Kalender aufgeführt sei. Der Einzelrichter erachtete diesen "als nicht maßgebend" an. Angesichts der "langjährigen und unbestrittenen Praxis", nach der die Klubs seit 1988 stets zur Abstellung ihrer Spieler unter 23 Jahren bereit waren, sah der Einzelrichter eine Berufung auf Gewohnheitsrecht für gerechtfertigt und stützte die Entscheidung des FIFA-Dringlichkeitskomitees vom Dienstag.

Schalke und Bremen hatten schon vor dem Spruch am Mittwoch die Entscheidung getroffen, den CAS einzuschalten. "Um die Hoheit über den Zeitablauf zu behalten, müssen wir die Entscheidungsgewalt über das Verfahren der FIFA entziehen und bringen daher unsere Klagen gegen den brasilianischen Fußball-Verband direkt vor den CAS", teilte Paeffgen auf der Internetseite der Königsblauen mit. Der brasilianische Verband CBF hatte sich auf eine Abstellungspflicht gestützt, die Spieler entsprechend nominiert und offenbar auch Druck gemacht. Laut Paeffgen habe die FIFA bis Dienstag nichts getan, um die Verfahren voranzutreiben.

Deswegen haben die Klubs handeln müssen, wolle man ein endgültiges Urteil des CAS noch vor dem ersten olympischen Anstoß erhalten. Der CAS muss laut Paeffgen über sechs Fälle verhandeln: Die Klagen von Schalke und Werder gegen den CBF, gegen das Internationale Olympische Komitee IOC und das brasilianische Nationale Olympische Komitee. "Hier könnten Anfang nächster Woche die Urteile vorliegen", kündigt Paeffgen an.

FIFA-Einzelrichter Aloulou hielt zum Abschluss fest, dass die Teilnahme an Olympischen Spielen für Athleten aller Sportarten eine einmalige Gelegenheit sei. Das sieht auch Lionel Messi so. Der Argentinier will noch diese Woche trotz Freigabe-Verbots Barcelonas zur argentinischen Olympia-Auswahl reisen. "Der Klub muss verstehen, dass es mein Traum ist, für mein Land bei den Olympischen Spielen aufzulaufen. Wenn der CAS sagt, dass ich zurückkommen muss, komme ich zurück", wurde Messi auf Barcas Internetseite zitiert. Wie Messi will sich im übrigen auch Werders Diego verhalten.

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