Fünf Jahre spielte Kevin Kuranyi für den FC Schalke 04 in der Fußball-Bundesliga. Zuvor spielte er in seiner Jugend nach der Übersiedlung aus Lateinamerika nach Deutschland für den VfB Stuttgart in der Jugend, bei den Amateuren und in der 1. Liga.
Inzwischen kickt sein Sohn Karlo (17) ebenfalls für den VfB Stuttgart. Natürlich als Mittelstürmer, wie der Papa. Und Kevin Kuranyi schaute sich seinen Filius beim 0:1 im DFB-Pokalhalbfinale an seiner alten Wirkungsstätte natürlich an. Bis auf einen gefährlichen Torschuss kurz vor dem Ende der Partie blieb Karlo Kuranyi aber glücklos.
Sein Vater dagegen musste viele Hände schütteln und sich sogar alte Fotos anschauen. „Das ist schön. Das war eine Zeit, in der wir viel zusammen gelacht haben“, sagte Kuranyi zu einem weiblichen S04-Fan.
Viel zu lachen haben die Königsblauen in der Bundesliga derzeit nicht. „Schade eigentlich, dass meine beiden Lieblingsvereine VfB Stuttgart und Schalke 04 beide unten drinstehen. Deshalb wünsche ich mir, dass sie es beide in der zweiten Saisonhälfte besser machen und noch unten rauskommen“, sagte Kuranyi dem RevierSport. „Es ist eine ganz schwierige Situation für Schalke. Sie haben Finanzprobleme, der Trainer wurde ausgetauscht, der Sportdirektor ist weg. Es gab im Sommer viele Wechsel und die Mannschaft hat sich noch nicht gefunden. Ich denke, dass sie deswegen ganz unten stehen. Es ist nicht einfach für sie. Ich hoffe, dass sie an der Struktur arbeiten und eine richtige Struktur finden, um wieder erfolgreich zu spielen.“
Der VfB Stuttgart hat als Tabellensechzehnter bereits fünf Punkte mehr als der S04, muss aber ebenfalls um den Klassenerhalt bangen. „Man darf den einen Verein nicht mit dem anderen vergleichen. Es sind unterschiedliche Klubs mit unterschiedlichen Ausgangslagen. Aber der VfB hat auch Probleme. Auch sie hatten einen Sportdirektor-Wechsel, einen Trainer-Wechsel. Sie stehen auch unten drin und müssen auch an der Mannschaft arbeiten, damit sie weder erfolgreich wird. Sie haben in der Hinrunde einige Punkte liegen lassen“, sagte Kuranyi, der heute wieder in Stuttgart lebt.
Dem VfB räumt er auch bessere Chancen im Abstiegskampf ein. „Ich traue es ehrlich gesagt momentan eher dem VfB zu.“ Bei Schalke sei es auch ein Qualitätsproblem, daher sehe es derzeit nicht gut aus für die Knappen. „Es fehlt natürlich die Qualität in der Mannschaft, um in der Bundesliga mitzuspielen. Aber mit ein bisschen Glück und mit harter Arbeit kriegt man das hin. Die Jungs müssen lernen, an sich zu arbeiten und in jedem Spiel immer alles zu geben. Dann kann man auch mit Kampf und Arbeit erreichen, in der Bundesliga zu bleiben.“
Beim Tabellenletzten müsse man realistisch gesehen zwar mit dem Abstieg rechnen, aber er bleibe dennoch positiv: „Ich bin zuversichtlich, dass beide Mannschaften in der Bundesliga bleiben.“