"Verkorkst". So lässt sich die bisherige Saison des FC Schalke 04 in der Bundesliga wohl treffend beschreiben, als Tabellenletzter droht den Königsblauen der erneute Abstieg. "Verkorkst" passt aber auch persönlich zu den letzten Monaten von Marcin Kaminski. Der 30-Jährige kommt nach 15 Partien lediglich auf 90 Minuten Einsatzzeit - und die absolvierte er bei der 1:3-Niederlage zum Saisonstart beim 1. FC Köln. Danach saß der Innenverteidiger drei Mal auf der Bank, ehe ihn eine komplizierte Risswunde monatelang außer Gefecht setzte.
Jetzt ist Kaminski zurück. Am Montag absolvierte er endlich wieder das komplette Mannschaftstraining, das Alex Kral (Rücken) und Henning Matriciani (Wade) vorzeitig abbrechen mussten. "Ich fühle mich sehr gut, ich bin glücklich. Das macht Spaß, auf dem Platz zu sein, wieder zu kämpfen und normal zu arbeiten", sagte Kaminski nach der Einheit am Berger Feld. Sein Ziel ist klar: Im ersten Spiel im neuen Jahr bei Eintracht Frankfurt (21. Januar) will Kaminski dabei sein.
In der schwierigen ersten Saisonhälfte hätten die Königsblauen einen resoluten Verteidiger wie Kaminski häufiger gebrauchen können, erst recht, als phasenweise nahezu die komplette Hintermannschaft ausgefallen war. Kaminski fiel die lange Zeit des Nichtstuns nicht einfach - unbekannt war die Situation für ihn aber nicht. In der Saison 2019/20 erlitt er in Diensten des VfB Stuttgart einen Kreuzbandriss.
Mit Blick auf Kaminskis Verletzung kam ihm die WM-Pause eigentlich ganz recht, denn so kann Schalkes Abwehrspieler sich wieder vernünftig gemeinsam mit der Mannschaft vorbereiten. Bis zum nächsten Spieltag ist es ja noch etwas hin. Die Spannung da hochzuhalten ist nach Ansicht Kaminskis kein Problem. "Jeder weiß, wofür wir spielen und warum wir diese lange Vorbereitung haben. Wir brauchen diese Zeit, auch der Trainer ist neu und wird noch Sachen zeigen, wie er spielen will. Diese Zeit können wir gut nutzen." Dass die Qualität für den Klassenerhalt reichen kann, davon ist der Rückkehrer überzeugt: "Wir haben noch 19 Spiele vor uns und können es schaffen. Es liegt alles an uns, wir haben Qualität."