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DFL will Sportschau-Sendezeit beschneiden
Kartellamt soll ausgetrickst werden

DFL: Liga will Sportschau-Sendezeit beschneiden
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Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will den Beschluss des Bundeskartellamts anscheinend nicht einfach so hinnehmen.

Mit einem neuen Modell für die zukünftige TV-Vermarktung der Bundesliga soll die Behörde angeblich ausgetrickst werden. Nach Informationen der Bild am Sonntag werde derzeit im Liga-Vorstand über eine Verkürzung der ARD-Sportschau diskutiert, die vom Urteil der Wettbewerbshüter profitiert hatte.

Bislang überträgt die Sportschau im Ersten samstags rund 90 Minuten von der ersten Liga. Der neue DFL-Plan sieht offenbar vor, dass die Sportschau ab der Spielzeit 2009/2010 nur noch eine 30-minütige Zusammenfassung ab 19.30 Uhr von den dann fünf Samstagsspielen bringt. Damit könnte man formal die Bedingungen des Kartellamts erfüllen, das eine Zusammenfassung der Bundesligaspiele vor 20 Uhr im Free TV verlangt, aber nicht deren Länge vorgeschrieben hatte. Die DFL war für eine Stellungnahme zu diesem Thema am Sonntag nicht zu erreichen.

Mit dem angedachten Modell könnte möglicherweise auch der Pay-TV-Sender Premiere leben, der derzeit um die 220 Millionen Euro pro Saison zahlt. Für mehr Exklusivität im Pay-TV hatte Sirius, eine Tochtergesellschaft der Kirch-Beteiligungsgesellschaft KF 15, der Liga für die Vermarktung der Fernsehrechte ab 2009 für sechs Jahre drei Milliarden Euro garantiert. "Unter den Einschränkungen, die das Kartellamt mit seiner Lex Sportschau fordert, gibt es keinen Wettbewerb mehr. Dann sind wir auch nicht mehr in der Lage, 500 Millionen zu garantieren", sagte Medienmanager Dieter Hahn, der engste Vertraute von Leo Kirch und Mitinitiator des Vertragsentwurfes dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Sicher scheint, dass die DFL, die möglicherweise auch noch juristisch gegen den Beschluss des Kartellamtes vorgeht, weiterhin ein Vermarktungsmodell mit einer Bundesliga-Zusammenfassung samstags von 18.30 Uhr anbietet. Derzeit zahlt die ARD rund 100 Millionen Euro pro Saison. Der Wert der Rechte könnte sich mindern, wenn nur noch fünf statt sechs Spiele im Korb sind. Bei diesem Modell wären auch die Privatsender RTL oder Sat.1 mögliche Interessenten.

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