Die Qualitäten von Thomas Ouwejan (25) sind auch bei den Zugängen von Schalke 04 inzwischen legendär. Justin Heekeren zum Beispiel, 21 Jahre alter Torwart, der aus der Regionalliga von Rot-Weiß Oberhausen kam, war nach den ersten Einheiten so beeindruckt von Ouwejans Flanken und Ecken, dass er sagte: „Der dürfte mit den besten linken Fuß in der Bundesliga haben.“ Ouwejan hat sich eine Menge vorgenommen.
In der Hinrunde der Aufstiegssaison hatte der linke Verteidiger zu den besten Zweitliga-Spielern gehört, in der Rückrunde stoppte ihn zwischenzeitlich eine Verletzung. Dennoch kam er auf drei Tore und acht Vorlagen. „Ich will wieder acht Assists geben, vielleicht auch wieder drei Tore erzielen. Dann bin ich zufrieden“, sagte Ouwejan.
Schalke: Ouwejan fühlt sich in Gelsenkirchen heimisch
Er hatte in der Zweiten Liga den Bundesliga-Aufstieg immer als Traum bezeichnet – nicht nur sportlich. Denn für ihn endete eine große Zeit der Ungewissheit. Er war lediglich ausgeliehen von AZ Alkmaar, die Kaufpflicht galt nur für den Aufstiegsfall. Der gelang, und Schalke überwies Alkmaar rund zwei Millionen Euro.
Auf Schalke fühlt sich Ouwejan heimisch. Er lebt in einem Appartement in Gelsenkirchen-Buer, gibt inzwischen die Interviews auf Deutsch, nachdem er in seinem ersten Schalke-Jahr nur Englisch gesprochen hatte. Als einer der wenigen Aufstiegshelden hat er auch nach der Erstliga-Rückkehr seinen Stammplatz erst einmal sicher – vor allem wegen seiner enormen Qualitäten bei Standardsituationen.
Schalke: Bekommt Ouwejan Konkurrenz von Tobias Mohr?
Doch zwei Dinge könnten Ouwejans Durchbruch im Wege stehen. Zum einen war er auch in der Vorbereitung bisher verletzungsanfällig. „Ich habe keine Schmerzen mehr“, sagte er zwar nach dem Trainingsauftakt. Im Trainingslager in Mittersill trainierte er aber drei Tage reduziert. Außerdem hat Ouwejan im Gegensatz zum Vorjahr nun namhafte Konkurrenz: Tobias Mohr kam vom Zweitligisten Heidenheim. Im besten Fall wirbeln beide zusammen, weil Mohr eigentlich Linksaußen ist. Doch er ist auch ein guter Verteidiger. „Die Zeit wird zeigen, was die beste Konstellation ist“, sagte Mohr.