Sportlich hat er in dieser Saison keine große Rolle mehr gespielt. Beim 2:1-Sieg des VfL Bochum über Arminia Bielefeld bekam Robert Tesche kurz vor seinem wahrscheinlichen Abschied nochmal die verdiente Bühne geboten. Und was für eine.
VfL-Trainer Thomas Reis hatte es unter der Woche bereits mehrfach angekündigt. Aller Voraussicht nach würde Tesche am Freitagabend Spielzeit erhalten. Der 34-Jährige hatte in der vergangenen Saison großen Anteil daran, dass der VfL den Endspurt weitestgehend souverän gemeistert und am Ende die Zweitligameisterschaft gefeiert hat. Letztlich waren es fünf Tore in seinen letzten fünf Spielen, von denen vor allem der Doppelpack beim 4:3-Sieg gegen Hannover 96 in Erinnerung geblieben ist.
Tesche hat sich beim VfL ein Standing erarbeitet. Dass so etwas honoriert wird zeigen im Großen die Säulen, auf denen unter der Haupttribüne des Ruhrstadions die absoluten Vereinsikonen verewigt sind. Darauf wird es Tesche nicht schaffen. Aber Verein und Fans gaben seinem wohl letzten Heimspiel einen würdigen Rahmen.
Gerade die Ostkurve feiert Tesche mehrfach
Schon bei der offiziellen Verabschiedung sagte Stadionsprecher Michael Wurst, dass der VfL ohne Tesches Tore womöglich gar nicht in der Bundesliga wäre. "Ohne Tesche wären wir gar nicht hier", schallte es durch das Stadion. Die Ultras Bochum untermalten die Botschaft mit einem "Ohne dich wären wir nicht hier, Robert Tesche Fußballgott"-Transparent.
Richtig laut wurde es, als Tesche in der 72. Minute eingewechselt wurde. Die ganz große Geschichte, nämlich ein letztes Tor des Bochumer "Torjägers" aus der Vorsaison, blieben den über 20.000 VfL-Fans im Stadion verwehrt. Dennoch wurde ihm nach Abpfiff noch eine große Ehre zuteil.
Denn die Ostkurve sandte eine unmissverständliche Botschaft. "Tesche auf den Zaun", sangen die VfL-Anhänger. Tesche stieg in die Kurve und feierte noch einmal mit tausenden Anhängern. Eine Ehre, die nur verdienten Spielern oder denen, die dem VfL große Dienste erwiesen haben, zu Teil wird. So, wie es Tesche eben getan hat. Und daran hat sich an diesem Abend der ganze Verein nochmal erinnert.