Er sehe die Zusammenarbeit „kritisch“, sagte Schuster (67) der Süddeutschen Zeitung und stellte sich hinter eine Fan-Initiative, die derartige Deals verhindern will.
Er „unterschreibe“ die Aussage der kritischen Anhänger, der einstige Bayern-Präsident Kurt Landauer, der Jude war, würde sich angesichts des Sponsoring-Vertrages mit dem Staatsunternehmen im Grabe umdrehen, sagte Schuster. „Und den Inhalt des Antrags teile ich“, meinte er mit Blick auf das Fan-Vorhaben, den Klub bei der Jahreshauptversammlung kommende Woche zu zwingen, den Kontrakt nicht zu verlängern.
Für die Bayern-Bosse hätten „die Geldscheine so einen Reiz gehabt, dass sie das andere in dem Moment nicht ausreichend beachtet haben“, sagte Schuster über das Sponsoring. Dieses „andere“ seien etwa die finanzielle Unterstützung aus dem Wüstenstaat für Terrororganisationen wie die Hamas oder den Iran und die „fragwürdigen“ Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen.
Den Verweis der Münchner auf eine Aufforderung von Bundeskanzlerin Angela Merkel 2018 an den Mittelstand, mit Katar Geschäftsbeziehungen einzugehen, nennt Schuster „in keiner Weise logisch, (...) hier geht es rein um eine Werbekampagne“. Er habe außerdem „ernsthafte Zweifel, dass der Dialog vom FC Bayern zu einer Verbesserung der menschenrechtlichen Lage in Katar in irgendeiner Weise beiträgt“.
Von den Münchnern, für die das Mitglied des Deutschen Ethikrates „durchaus Sympathien“ hegt, wünscht er sich, dass sie dem Ansinnen der Fans nachkommen. Und von der Nationalmannschaft erhofft er sich mit Blick auf die WM 2022 „eine deutlich kritische Haltung, gegebenenfalls auch vor Ort“.