Der ehemalige Schalker Sportdirektor Horst Heldt bedauert, dass es im Jahr 2015 zur unrühmlichen Trennung zwischen den Gelsenkirchenern und Kevin-Prince Boateng gekommen ist. Denn sowohl menschlich als auch sportlich hält Heldt viel von Boateng.
„Kevin hat unsere Erwartungen damals auf Anhieb absolut erfüllt“, sagte Heldt dem Kicker. 2013 wechselte der Mittelfeldmann für zehn Millionen Euro vom AC Mailand zu den Schalkern, wo er laut Heldt „sofort Verantwortung übernommen“ und die Mannschaft mit seiner „Siegermentalität angesteckt“ habe.
Heldt: Ohne Boateng hätte es Schalke 13/14 nicht in die Champions League geschafft
Rückblickend ist Heldt sicher: „Ohne Boateng hätten wir uns 2013/14 nicht direkt wieder für die Champions League qualifiziert.“ In 37 Pflichtspielen stand Boateng in seinem ersten Schalke-Jahr auf dem Platz – neun Tore und vier Vorlagen konnte er beisteuern. Zeitweise führte er die Königsblauen dabei sogar als Kapitän aufs Feld.
Nach guter erster Saison bei den Gelsenkirchenern kam es dann allerdings zum Bruch. „Es kamen einige Widrigkeiten hinzu“, erinnert sich Heldt, der inzwischen als Geschäftsführer beim 1. FC Köln angestellt ist. „Sowohl innerhalb der Mannschaft als auch bei Kevin individuell.“ So machten Boateng anhaltende Knieprobleme zu schaffen. „Es war für alle schwierig, damit umzugehen. Am Ende kam es dann zur Situation, dass Kevin sogar mal suspendiert wurde.“ Dem Schalker Ex-Manager zufolge haben „bestimmte Entwicklungen in der Gruppe“ diese Entscheidung notwendig gemacht, obwohl man einer Einzelperson nicht die komplette Schuld geben könne. „Es war damals sehr schmerzhaft für ihn, aber auch für uns.“
Ex-Schalke-Manager schwärmt von Kevin-Prince Boateng
Nach nur noch 18 Liga-Einsätzen in der Saison 2014/15 lösten Schalke und Boateng den gemeinsamen Vertrag in der Folgesaison im Dezember 2015 auf. Trotz dieses unrühmlichen Abschiedes „kann und will“ Heldt nichts auf Boateng kommen lassen: „Als verantwortlicher hätte ich ihn immer wieder gerne in meiner Mannschaft, weil er einer Gruppe unheimlich viel geben kann.“