Die Hängepartie um die 50+1-Regel im deutschen Profi-Fußball geht weiter. Nach einem ersten sachlichen Austausch der 36 Erst- und Zweitligisten auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Mittwoch wird das Präsidium der Deutschen Fußball Liga in den kommenden Monaten bis zum Herbst eine schriftliche Stellungnahme zur vorläufigen rechtlichen Einschätzung der 50+1-Regel durch das Bundeskartellamt verfassen und diese an die Behörde senden. Ziel sei es, kartellrechtskonforme Lösungsansätze zu entwickeln, die im Interesse aller 36 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga sind, teilte die DFL mit.
Während der Ausgang im Ringen um 50+1 weiter offen ist, gibt es bei der Stadion-Rückkehr der Zuschauer weitere Klarheit. Ab dem dritten Spieltag der Saison 2021/22 dürfen auch Gästefans wieder in die Arenen der Bundesliga und 2. Bundesliga. Dies beschlossen die 36 Vereine am Mittwoch.
Solange die Zuschauerkapazitäten noch gesetzlichen Beschränkungen unterliegen, sollen fünf Prozent der Tickets pro Spiel Gästefans vorbehalten werden. Bei einem kompletten Wegfall der Beschränkungen wird automatisch zum eigentlich vorgesehenen Kontingent von zehn Prozent zurückgekehrt, teilte die DFL mit.
Die Politik hatte unlängst grünes Licht für das Ende der Geisterspiele gegeben. Vorerst ist eine Auslastung der Kapazität von 50 Prozent erlaubt, wobei die Höchstzahl auf 25 000 begrenzt ist. In Bayern dürfen maximal 20 000 Fans die Spiele verfolgen.
Konsens gab es auch in einer Regelfrage. Wie in der Vorsaison darf jedes Team pro Spiel fünf Auswechslungen vornehmen. Die Möglichkeit zu einer solchen Anpassung des Wechselkontingents hatte das für das Regelwerk verantwortliche International Football Association Board (IFAB) schon für die Saison 2021/22 eingeräumt. dpa