Mit Jadon Sancho verlässt der wohl wichtigste Offensiv-Spieler [url=/fussball/1bundesliga-2122-mannschaften-211100191-borussia-dortmund.html]Borussia Dortmund[/url]. Den Engländer zieht es zu Manchester United und dadurch fallen dem BVB nicht nur etliche Tore und Vorlagen weg , sondern auch jede Menge Kreativität und Spielwitz.
Michael Zorc wird offenbar erst gar nicht versuchen, Sancho nur mit einem Spieler zu ersetzen. Mit Donyell Malen und Noni Madueke stehen übereinstimmenden Medienberichten direkt zwei unterschiedliche Spielertypen von PSV Eindhoven auf dem Zettel des scheidenden Sportdirektors. Die Dortmund-Legende wird den Klub nach insgesamt 44 Jahren als Spieler und Verantwortlicher verlassen. Mit teils herausragenden Transfer-Coups hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass sich der BVB wieder zu einem international angesehenen Klub entwickelte.
Zorc mit einigen teuren Missverständnissen
Doch in den vergangenen Jahren griff Zorc auch öfter daneben. Vor allem dann, wenn es darum ging Leistungsträger zu ersetzen oder wenn er viel Geld in die Hand nahm. 2014 verließ Topstürmer Robert Lewandowski den BVB in Richtung des FC Bayern. Als Nachfolger präsentierte der Klub Ciro Immobile (18 Mio. Euro, FC Turin).
Der Italiener fühlte sich in Dortmund nie wohl, verließ den Verein nach nur einem Jahr. Nach der ersten Tuchel-Saison brach der Borussia eine extrem wichtige Achse weg. Mats Hummels (FC Bayern), Ilkay Gündogan (Man City) und Henrikh Mkhitaryan (Man United) verabschiedeten sich und Dortmund nahm über 100 Mio. Euro ein. Mit Ousmane Dembele (15 Mio. Euro, Stade Rennes) landete Zorc einen tollen Transfer. Der Franzose schlug sofort ein und wurde in Dortmund zum Leistungsträger. Auch Raphael Guerreiro (12 Mio. Euro, FC Lorient) entwickelte sich prächtig.
Doch es gab auch kostspielige Missverständnisse. Der damalige Rekordzugang André Schürrle (30 Mio. Euro, VfL Wolfsburg), Rückkehrer Mario Götze (22 Mio. Euro, FC Bayern), Sebastian Rode (12 Mio. Euro, FC Bayern) und Emre Mor (10 Mio. Euro, Nordsjaelland) konnten allesamt – aus unterschiedlichen Gründen – ihr volles Potenzial nie abrufen.
Aus sportlicher und finanzieller Sicht waren diese Transfers große Rückschläge. Eine herbe Enttäuschung war auch Andriy Yarmolenko (25 Mio. Euro, Dynamo Kiew), der 2017 die Nachfolge von Dembele antrat. Die jeweils 25 Mio. Euro für Julian Brandt (Leverkusen) und Nico Schulz (Hoffenheim) haben sich auch noch nicht ausgezahlt.
Zorc wird vollkommen zurecht von den BVB-Anhängern verehrt, aber sein Andenken bekam zuletzt immer wieder kleinere Kerben. Nun befindet er sich auf seiner letzten großen Mission. Man darf gespannt sein, welchen Kader er seinem Nachfolger Sebastian Kehl überlassen wird.