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FC Schalke 04
Keller bringt Schalke in ein Dilemma

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Schalke: Kellers Chancen auf den Trainerjob steigen
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Vor einigen Wochen war Jens Keller noch "das Gesicht der Schalker Krise". Jetzt hat der umstrittene Trainer die Königsblauen wieder in die Erfolgsspur geführt.

Die Vorlage nahm Jens Keller gerne auf. "Ich habe ihn ja auf die Zehn gestellt, das war nicht selbstverständlich", sagte der Trainer von Fußball-Bundesligist Schalke 04 und blickte zu Julian Draxler, der neben ihm auf dem Podium saß. Der sonst so zurückhaltende, bisweilen stoische Schwabe tritt in diesen Tagen deutlich selbstbewusster auf. Denn er kämpft um einen Cheftrainerjob auch in der nächsten Saison.


Die Frage nach Schalkes derzeit überragendem Jungstar, der seit seinem Positionswechsel in die offensive Zentrale auftrumpft, kam Keller vor dem zweiten Champions-League-Achtelfinale gegen Galatasaray Istanbul daher gelegen. "Ich hätte ja auch jemand anderen aufstellen können", meinte er mit Blick auf Wintereinkauf Raffael, der bislang nur Bankdrücker ist.

Seit die Königsblauen nach tiefer Krise zurück in die Erfolgsspur gefunden und vor allem zuletzt beim 2:1-Derbysieg gegen Borussia Dortmund mit modernem Fußball mit frühem Pressing und schnellem Umschaltspiel überzeugt haben, ist Keller obenauf. "Er zeigt, dass er ein guter Trainer ist und zu Schalke passt", lobte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies.

Dabei ist es erst sechs Wochen her, dass der Nachfolger von Huub Stevens vom Boulevard zum "Gesicht der Schalker Krise" gemacht wurde. Der 42-Jährige, gerade vom U17-Trainer zum Chef befördert, wirkte ohnmächtig, seine Mimik bildhaft für den sportlichen Absturz.

Als der Druck immer größer und die unterstützenden Stimmen immer leiser wurden, setzte Keller endlich deutliche Zeichen: Er brachte beim 2:2 in Mainz den 17-jährigen Max Meyer, der prompt den Ausgleich vorbereitete, und beim 1:1 in Istanbul den 19-jährigen Sead Kolasinac für den völlig indisponierten Christian Fuchs als linken Außenverteidiger.

Schalke sammelte erste Erfolgserlebnisse, die Handschrift des Trainers wurde immer deutlicher. Dass er sich für Timo Hildebrand als klare Nummer eins im Tor und für Draxler als Nachfolger des abgewanderten Lewis Holtby entschieden hatte, zahlte sich jetzt aus. Auch die intensiven Videoanalysen und vielen Einzelgespräche trugen Früchte - Schalke spielt im März 2013 so, wie es Keller im Dezember 2012 angekündigt hatte.

"Der Trainer hat immer an die Qualitäten der Mannschaft geglaubt, als es nicht so lief", sagte Draxler und lobte seinen Chef: "Er hat durch seine kontinuierliche Arbeit die Mannschaft aus dem Tief befreit." Das sieht natürlich auch die Schalker Führungsetage. Ob Keller aber tatsächlich eine Vertragsverlängerung über die Saison hinaus bekommen könnte, lassen Tönnies und Sportvorstand Horst Heldt offen.

"Es ist noch nichts entschieden", erklärte Heldt. "Es wäre unfair, wenn er keine Chance bekäme", sagte Tönnies und fügte vieldeutig an: "Wir werden die Saison beenden und dann etwas verkünden." Schon zuvor hatte er erklärt, dass "wir den Markt sondieren". Dem Frankfurter Trainer Armin Veh, der mit der Eintracht noch nicht über seine Zukunft reden will, soll angeblich ein unterschriftsreifes Angebot vorliegen. Auch die Namen Thomas Tuchel, Mike Büskens und Roberto di Matteo kursieren immer wieder.

Selbst wenn Keller noch die Champions League erreicht und damit seinen Auftrag erfüllt, könnte es am Ende so kommen, wie Heldt jüngst schon einmal mit Ironie vorformulierte: "Dann heißt es vielleicht: Heldt entlässt Erfolgstrainer."

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