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Schalke: Hildebrand
Viel (Gefahren-) Potenzial auf der Bank

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Schalke: Hildebrand schiebt Frust
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Auf der aktuellen Schalker Erfolgswelle sind auch einige Misstöne zu hören. Nicht nur Timo Hildebrand klagt über sein Reservistendasein bei den Königsblauen.

Timo Hildebrand war ganz ruhig als er die Katze aus dem Sack ließ, so wie es eben seine Art ist. „Ich war immer ein Torwart, der sehr gerne ge­spielt hat. Daher bin ich natürlich nicht glücklich darüber, wenn ich auf der Bank sitze“, erklärte der 33-Jährige nach dem Schalker 3:0 (1:0)-Pokalerfolg am Dienstagabend gegen den SV Sandhausen.


Das Wort „Frust“ wollte Hildebrand nicht in den Mund nehmen, doch beim Kampf um die Nummer eins der Königsblauen bahnt sich ein Konflikt an.

Nach seinen guten Leistungen im Derby bei Borussia Dortmund, in der Champions League in London und zuletzt in der Bundesliga gegen Nürnberg ist Lars Unnerstall im Schalker Kasten zurzeit unumstritten. Nachdem auch die Fans, die ihn zuvor insbesondere wegen seiner Schwächen mit dem Ball am Fuß ausgepfiffen hatten, ihren Frieden mit „dem Langen“ geschlossen haben, ist daher die „T-Frage“ vorerst beantwortet.

Hildebrand kann das nicht zufrieden stellen, zumal er nach der Rückkehr ins Mannschaftstraining hoffte, in Dortmund dabei zu sein. „Der Trainer hat mir da bei einem Spaziergang vor dem Derby gesagt, warum nicht ich, sondern Lars spielen würde“, berichtet der Ex-Nationalkeeper. „Das habe ich akzeptiert, aber mein Anspruch ist es, wieder öfter im Tor zu stehen als nur dieses eine Mal im Pokal.“

Schalkes müheloser Sieg offenbarte daher zwei Realitäten: Der zweite Anzug sitzt zumindest so gut, dass er bei einer Pflichtveranstaltung wie gegen Sandhausen gut zum Tragen kommt. Die erstklassige Qualität der Ersatzgarnitur birgt allerdings bei falscher Behandlung die Gefahr, dass die Gesamtkollektion Falten wirft.

Selbst Hildebrand spricht von einer „gewachsenen, homogenen Truppe, in der alle wissen, was zu tun ist“. Aber wie lange kann ein Profi seine eigenen Ansprüche wirklich dem Teamgeist unterordnen? Hildebrand wirkt ungeduldig, auch wenn er sich nach außen hin moderat gibt. „Der Trainer hat mir am Anfang der Saison das Vertrauen geschenkt. Jetzt ist es nicht so. Auf der anderen Seite weiß ich auch, wo ich herkomme“, sagt er mit Blick auf seine Arbeitslosigkeit, bevor Schalke ihm die Chance auf die Rückkehr in die Bundesliga bot.


Ob Hildebrand, die wieder genesenen Julian Draxler und Kyriakos Papadopoulos, Torschütze Ciprian Marica oder Publikumsliebling Teemu Pukki: Huub Stevens muss viel diplomatisches Geschick aufbringen, um alle Spieler bei Laune zu halten.

Selbst Kapitän Benedikt Höwedes hat die Erfahrung machen müssen, nicht erste Wahl zu sein. „Jeder Fußballer, der nicht spielt, ist mit seiner Situation unzufrieden“, sagt der wiedererstarkte Innenverteidger. „Das ist schwer für die Jungs, wir müssen sie auffangen.“

Schalkes bisherige Erfolgsformel ist ein intaktes Mannschaftsgefüge. Nur mit absoluter Geschlossenheit wird der Bayern-Jäger Nummer eins genau dieser bleiben können.

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