Dank des fünften Saisontreffers von Son (13.) und des dritten von Rudnevs (63.) gewannen die insgesamt nicht überzeugenden Hanseaten zum Auftakt des 9. Spieltages bei Kellerkind FC Augsburg glücklich mit 2:0 (1:0).
Trotz des ersten Erfolgs in der Bundesliga gegen die Schwaben leistete der HSV mit der über weite Strecken enttäuschenden Leistung aber nicht die von Trainer Thorsten Fink geforderte Wiedergutmachung für die jüngste 0:1-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart. Nichtsdestotrotz sprang Hamburg mit nun 13 Punkten zumindest vorübergehend auf den vierten Platz. Die engagierten, aber fahrlässigen Augsburger bleiben nach der ersten Niederlage nach zuvor drei ungeschlagenen Auftritten mit sechs Punkten Drittletzter.
Vor 30.660 Zuschauern in Schwaben hatte Augsburg äußerst offensiv begonnen. So ließ FCA-Trainer Markus Weinzierl im wiedergenesenen Jan Moravek sowie Stephan Hain erstmals mit zwei Spitzen beginnen. Das zahlte sich zunächst aus. Die Hausherren setzten den zu passiven HSV früh unter Druck und kamen zu Chancen.
Einen Distanzschuss von Kevin Vogt lenkte Hamburgs Torwart René Adler um den Pfosten (4.), Knowledge Musona jagte den Ball am Tor vorbei (8.), Tobias Werner schloss nach Steilpass von Vogt zu überhastet ab (11.).
Von Hamburg war bis dahin nichts zu sehen. Wie am letzten Spieltag der vergangenen Saison, als der HSV in Augsburg nach schwacher Leistung mit 0:1 verloren und dadurch die schlechteste Platzierung in seiner Bundesligageschichte besiegelt hatte, wirkte der Bundesliga-Dino lange teilnahmslos.
Beim völlig überraschenden Führungstreffer profitierte der HSV von einem dicken Patzer des Saison-Debütanten Dominik Reinhardt: Nach einem Fehlpass des Verteidigers, der bei Augsburg für den verletzten Mannschaftskapitän Paul Verhaegh (Knöchel-Operation) spielte, stellte Son den Spielverlauf mit einem sehenswerten Schlenzer auf den Kopf.
Augsburg brauchte nach dem Rückstand einige Minuten, um wieder in Tritt zu kommen. In der 22. Minute kam Hain rechts am Fünfer zum Abschluss, setzte den Ball aber knapp am linken Pfosten vorbei. Bis zur Pause war der FCA, bei dem Mohamed Amsif im Tor durch den wiedergenesenen Stammtorwart Simon Jentzsch ersetzt worden war, spielbestimmend. Der HSV blieb auf Tauchstation.
Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich zunächst nichts am Spielverlauf. Werner verpasste den Ausgleich und köpfte aus kurzer Distanz am Tor vorbei (49.), dann aber kam der HSV besser ins Spiel.
Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier traf das Außennetz (50.). Einen Schuss von Maximilian Beister, der den verletzten Petr Jiracek (Adduktorenzerrung) im linken Mittelfeld ersetzt hatte, parierte Jentzsch (58.). Heiko Westermann schoss nach einer Ecke am Tor vorbei (60.). Besser machte es dann Rudnevs, der nach starker Kombination über Son und den bis dahin blassen Rafael van der Vaart zum 2:0 traf. Danach war das Spiel ausgeglichener, Augsburg blieb bemüht, Hamburg verlegte sich aufs Kontern.
Beste Spieler bei Augsburg waren Vogt und Musona. Beim HSV überzeugte allenfalls Son.