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Hamburger SV
van der Vaart vor einer Herkulesaufgabe

HSV: Denn er wusste nicht, worauf er sich einließ
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Zwei Spiele, kein Punkt, kein Tor und eine Niederlage im Nordderby - Rafael van der Vaart wird nach der Länderspielpause fast Übermenschliches leisten müssen.

Sylvie van der Vaart rutschte vor Schreck fast die großkalibrige Sonnenbrille von der Nase, Ehemann Rafael verzog bei der 0:2 (0:0)-Niederlage im Nordderby bei Werder Bremen immer wieder gequält das Gesicht - der noch nicht spielberechtigte Niederländer wird all sein Supertalent brauchen, um den in der Abstiegszone schlingernden Hamburger SV wieder auf Erfolgskurs zu bringen.

"Das Selbstvertrauen der Mannschaft ist nicht so groß. Das muss wiederkommen, dafür will ich gerne ein Führungsspieler sein", sagte der Mittelfeldspieler, für den es wichtig ist, "dass wir wieder als Mannschaft auftreten. Ich will hier Erfolg haben und Spaß am Fußball."

Wie sehnsüchtig die Hamburger Fans den 29-Jährigen erwartet hatten, wurde beim ersten Training am Sonntagvormittag deutlich. Rund 1000 Zaungäste wollten sich van der Vaarts erste Übungseinheit nicht entgehen lassen und sorgten rund um die HSV-Arena für leichtere Verkehrsprobleme.

Zwei Spiele, keine Punkte, keine Tore - die Erwartungen an "Rafa" sind beinahe übermenschlich, van der Vaart steht vor einer Aufgabe herkulischen Ausmaßes. "Wir erhoffen uns einiges von ihm", sagte HSV-Kapitän Heiko Westermann fast flehentlich, und Mittelfeldspieler Marcell Jansen setzte noch einen drauf: "Rafael hätte die Bälle so gespielt, dass es den Bremern richtig wehgetan hätte."

Zukunftsmusik im Konjunktiv. Diesmal jedenfalls taten HSV-Trainer Thorsten Fink angesichts der entscheidenden individuellen Fehler seiner Mannschaft noch die Augen weh. "Das sind eben die Dinge, die im Fußball entscheiden. Wir können uns im Moment nicht selbst belohnen", haderte der Coach. Aber auch er nahm van der Vaart den Erwartungsdruck nicht: "Rafael wird seine Tore machen, seine Integration wird schnell gehen. Ich rechne damit, dass wir durch ihn effektiver werden."

Angesichts einer Ablösesumme von 13 Millionen Euro darf van der Vaart also bei seinem Comeback nach der Länderspiel-Pause mit allem rechnen - nur nicht mit Geduld. Zumal die beiden anderen HSV-Neulinge noch nicht einmal erahnen ließen, ob sie dem krisengeschüttelten Bundesliga-Dino wirklich helfen können. Der Tscheche Petr Jiracek hielt zumindest trotz einer Fußprellung 90 Minuten durch, für den Kroaten Milan Badelj hingegen war schon nach der ersten Halbzeit wegen muskulärer Probleme Schluss.

Zwar war auch der grün-weiße Erzrivale vor zwei Wochen mit einer Pokalpleite bei einem Drittligisten in die Saison gestartet. Doch seither findet sich das runderneuerte Team immer besser zurecht, schon bei der 1:2-Niederlage zum Punktspielauftakt beim Meister Borussia Dortmund verkauften sich die Bremer sehr teuer.

"Wir sind eine ganz andere Mannschaft als im letzten Jahr", sagte Hunt, der von seinen Teamkollegen trotz des Patzers beim ersten Strafstoß zum zweiten Elfmeter förmlich gedrängt wurde und dann im zweiten Versuch doch noch traf. Für Trainer Thomas Schaaf ein erfreuliches Signal: "Ich fand es bemerkenswert, dass die Mannschaft das selbst geregelt und Aaron noch einmal das Vertrauen gegeben hat."

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