Als der Bundestrainer den Schalker Youngster über seine Nominierung für den vorläufigen EM-Kader informieren wollte, saß Julian Draxler brav in der Schule. Nach der anstrengenden Saison mit dem FC Schalke muss der 18-Jährige Unterricht nachholen und Klausuren schreiben, ehe er Anfang Juli sein Fachabitur in der Tasche haben wird.
Als "Jule" in der ersten großen Pause seine Mailbox abhörte, traute er seinen Ohren zunächst nicht. Kein Geringerer als Joachim Löw hatte ihm eine Nachricht hinterlassen. Die Botschaft: „Du stehst im erweiterten EM-Kader!“
Die Freude über diese Nachricht war riesengroß. „Die Nominierung kam für mich völlig unerwartet. Das ist eine große Ehre für mich“, sagt das Schalker Eigengewächs. „Natürlich werde ich mein Bestes geben.“
Auch Horst Heldt und Huub Stevens sind von der Entscheidung Löws für Draxler begeistert. "Das ist eine tolle Nachricht und eine Auszeichnung für den FC Schalke 04", teilte der S04-Manager mit. "Wir freuen uns sehr, dass ein junger Spieler aus unserem Nachwuchs diese Wertschätzung durch Bundestrainer Joachim Löw und sein Team erfährt. Für Julian ist die Nominierung eine großartige Sache."
In die gleiche Kerbe schlug Stevens. "Ich freue mich sehr, dass Julian dabei ist. Diese Erfahrung wird neu für ihn sein, das muss er mitnehmen. Er kann in den nächsten Tagen sehr viel lernen", meinte Schalkes Cheftrainer und führte weiter aus: "In dieser Saison haben wir Julian teilweise bewusst geschont, wenn wir gemerkt haben, dass er als junger Spieler eine Pause braucht. Das hat sich ausgezahlt, denn derzeit ist er frisch und ausgeruht."
Wenn die EM-Kandidaten am kommenden Freitag, 11. Mai, ins Regenerationstrainingslager nach Sardinien aufbrechen, wird Draxler nicht der einzige Schalker sein. Im 27-köpfigen Aufgebot des Bundestrainers steht auch Benedikt Höwedes, dessen Berufung allerdings keine Überraschung war.