Schalke: Einzelkritik

Fuchs kam gegen Haifa zweimal aus dem Bau

Schwache Noten holten sich die nach einer Stunde ausgewechselten Joel Matip und Lewis Holtby ab. Auch Ralf Fährmanns schwankende Leistungen machen Sorgen, aber vielleicht hat der S04-Keeper ja auch schon die mögliche Schalker Verpflichtung von René Adler im Hinterkopf.

Die Schalker Noten in der Übersicht:

Ralf Fährmann (4): Das war eine seiner schwächsten Leistungen im Schalker Trikot, obwohl er gar nicht viel drauf bekam. Konnte den ersten Schuss von Idan Vered noch abwehren, setzte dann aber nicht schnell genug nach und musste aber den zweiten Versuch des Haifa-Rechtsaußen zum 1:1 passieren lassen. Leistete sich kurz nach der Pause wie gegen Freiburg erneut einen krassen Mondball, als er nach einer Höwedes-Rückgabe die Kugel nicht richtig traf. Hatte seine beste Szene in der 89. Minute (!), als er einen Kopfball von Vladimir Dvalishvili aus kürzester Entfernung parierte.

Marco Höger (3): Cool am Ball und robust in den Zweikämpfen. Verhinderte kurz nach der 2:1-Führung den prompten Ausgleich der Gäste aus Israel, weil er klug mitgelaufen war und auf der Linie die Chance Haifas vereitelte.

Benedikt Höwedes (3-): Reagierte beim 1:1 gar nicht, nachdem Fährmann den Schuss von Vered nur zur Seite abklatschen konnte. Lief manchmal nur nebenher, statt beherzt einzugreifen, auch in der Schlussminute, als Haifa noch einmal auf den Anschluss drängte.

Christoph Metzelder (3): Seit dem 5:1 gegen Köln zum ersten Mal in dieser Saison in der ersten Elf. War von Beginn an hellwach und gewann seine Zweikämpfe. Mit der Leistung wird er vorerst im Team bleiben.

Christian Fuchs (2+): Schalkes Matchwinner in einer lange Zeit faden Partie! Machte auf dem linken Flügel richtig viel Dampf. Kein Wunder, dass ihm bereits nach acht Minuten die Schalker Führung gelang. Der Freistoß zum 2:1 war das Zückerchen obendrauf, den Ball zirkelte er perfekt über die grüne Mauer ins rechte untere Eck.

Joel Matip (5): Auch er leistete sich zunächst einige unerklärliche Abspielfehler, seine Sicherheit der vergangenen Wochen schien verflogen. Seine Auswechslung nach einer Stunde kam nicht überraschend.

Jefferson Farfan (4+): Das war mal wieder so ein Tag, an dem er anscheinend nicht die große Lust hatte! Haifa, wer ist das schon? Da reicht es doch wohl, es mit halber Kraft zu probieren. Nur wenn er in den seltenen Szenen das Tempo anzog, wurde es sofort gefährlich, so beim Pfostenschuss in der 65. Minute.

Lewis Holtby (5): Wie so oft viel unterwegs und ständig am Ball, allein die letzte Präzision fehlte in seinen Aktionen. Wurde in der zweiten Halbzeit immer schwächer und ging wie Matip zurecht früh vom Platz.

Julian Draxler (3-): Anfangs unkonzentriert, verlor etliche einfache Bälle. Ihm fehlt im Moment die Leichtigkeit, die ihn in der letzten Saison ausgezeichnet hatte. Bereitete aber nach einer halben Stunde schön die zweite dicke Torchance von Raúl vor und setzte mit einem klasse Solo gleich eine gute Szene hinterher.

Raúl (4+): Verpasste in der Mitte der ersten Halbzeit das mögliche 2:0, als ihm eine gute Vorlage von Draxler etwas über den Schlappen rutschte. In der 51. Minute war er wieder nahe an einem Treffer, doch sein Kopfball nach einer lang hereingezogenen Höger-Flanke rutschte knapp am Pfosten vorbei. Insgesamt mit einer zurückhaltenden Vorstellung, das Ding gegen Haifa schaffte die Mannschaft auch ohne ihren genialen Star.

Klaas-Jan Huntelaar (3-): Sah Fuchs in die Gasse starten und bediente den Österreicher beim 1:0 mustergültig. Als er dann 20 Minuten später selbst traf, pfiff ihn Schiedsrichter Jorge Sousa wegen einer angeblichen Abseitsentscheidung zu Unrecht zurück. Hatte beim Lattenkopfball in der 80. Minute Pech.

Kyriakos Papadopoulos: War sofort im Spiel und beteiligte sich mit einem Kopfball am Offensivspiel in der Spätphase der zweiten Halbzeit (ohne Note).

Jurado: Hat durch seine Fabelvorlage auf Raúl gegen Freiburg enormen Auftrieb bekommen. Das Tor zum 3:1 kann man kaum besser machen. Lieferte schon zuvor einige schöne Pässe und Seitenwechsel (ohne Note).

Jermaine Jones: Hatte seine Freude über die Rückkehr von Huub Stevens schon nach der ersten Trainingseinheit mit einem launigen „Die Sonne scheint wieder“ kund getan. Durfte in der letzten Viertelstunde zeigen, dass unter dem Niederländer auch mit ihm wieder zu rechnen ist – vielleicht schon in Hamburg in der Startelf (ohne Note).