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Schalke: Bukarest-Spiel
900 Kilometer mit Bus durch Rumänien

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S04: Fans 900 Kilometer mit Bus durch Rumänien
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Rolf Rojek ist ein alter Fahrensmann in Sachen Fanbetreuung und dachte, er hätte in 30 Jahren Fanarbeit bereits alles erlebt. Doch nun kam das Bukarest-Spiel.

Dass ein Spiel sechs Tage vor dem Anpfiff von der UEFA mal eben um 450 Kilometer verlegt wird, ist dem Vorsitzenden des Schalker Fan-Club Verbandes aber auch noch nicht unter gekommen.

Doch der Europäische Fußball-Verband macht es möglich. Weil der Rasen im neuen Bukarester Nationalstadion nach dem Länderspiel von Rumänien gegen Frankreich in einem erbärmlichen Zustand ist, wurde das Spiel am Donnerstag (21.05 Uhr) kurzerhand von der UEFA nach Cluj verlegt.

Für die 370 S04-Fans, die ihren Klub zum Auftaktspiel der Gruppenphase begleiten wollen, eine mittlere Katastrophe. Schließlich hatten sie ihre Reiseplanungen auf die rumänische Hauptstadt ausgerichtet. Deshalb rechnet der SFCV nun mit bis zu 150 Stornierungen. Wir sprachen mit Rojek über die Auswirkungen des Entscheidung der UEFA.

Rolf Rojek, wie bewerten Sie die Spielverlegung von Bukarest nach Cluji?

Was unseren Fans da zugemutet wird, ist unglaublich. Das ist überhaupt nicht nachvollziehbar, dass die UEFA so eine Entscheidung erst sechs Tage vor einem Spiel trifft. Wenn man in Brüssel der Meinung ist, dass das Stadion noch nicht den Anforderungen entspricht, dann hätte man es noch gar nicht zulassen dürfen. Jetzt müssen unsere Anhänger die Situation ausbaden.


Welchen Vorwurf machen Sie der UEFA?

Ich möchte mal wissen, welche Prüfungsrichtlinien dort vor der Zulassung angelegt wurden. Wir spielen hier ja nicht irgendein Provinzturnier, sondern es geht immerhin um die Europa League. Da muss doch ein einheitlicher Standard gelten. Und wenn ein Stadion eben noch nicht fertig ist, dann ist es nicht bespielbar. Das hätte dann aber bei der Auslosung bekannt gegeben werden müssen, dass es noch nicht klar ist, ob in Bukarest gespielt werden kann. Dann hätten sich unsere Fans darauf einstellen können und sich überlegen können, ob sie eine Reise nach Bukarest buchen – oder nicht. So wurden alle vor vollendete Tatsachen gestellt.

Wie kann den Fans jetzt geholfen werden?

Eine organisierte Fahrt hatten wir wegen des geringen Interesses nicht angeboten. 370 Fans haben aber Eintrittskarten für eine individuelle Anreise gekauft. Für diese Fans besteht jetzt die Möglichkeit von den zwei Bukarester Flughäfen am Spieltag um 12 Uhr einen kostenfreien Shuttle nach Cluj in Anspruch zu nehmen.

Wer übernimmt die Kosten dafür?

Die Kosten dafür teilen sich Schalke und der SFCV, damit den Anhängern zusätzlich zu dem Aufwand nicht auch noch Mehrkosten entstehen. Wir hatten nicht viel Zeit, das zu organisieren. Deshalb können sich die Fans noch bis Montag um 18.00 Uhr unter info@sfcv.de für den Transfer anmelden. Wir rechnen damit, dass 200 bis 250 Fans den Service in Anspruch nehmen werden. Hervorheben möchte ich, dass wir vom Verein alle erdenkliche Unterstützung bekommen haben, damit wir die Auswirkungen für unsere Anhänger so gering wie möglich halten. Wir haben zusammen versucht, die beste Lösung für diese unmögliche Situation zu finden.

Welche Befürchtungen haben Sie dennoch?

Mal eben 900 Kilometer mit dem Bus durch Rumänien zu fahren, ist nicht witzig. Wir werden pro Fahrstrecke bestimmt sechs bis acht Stunden benötigen. Und das zusätzlich zu den normalen Anreisewegen. Aber noch ärgerlicher ist, dass es viele Fans gar nicht mehr bis ins Stadion schaffen werden, weil sie Flüge gebucht haben, die erst am Nachmittag in Bukarest ankommen oder bereits in den frühen Morgenstunden wieder abfliegen. Diese Fans müssen nun entweder auf eigene Kosten ihre Flüge umbuchen – oder müssen ganz zu Hause bleiben und ihre Tickets zurückgeben. Von Hotelkosten und gegebenenfalls entgangenen Urlaubstagen mal ganz abgesehen. Und das ist mehr als ärgerlich.

Hätte man das Spiel nicht besser ganz verlegen sollen?

Das wäre noch schlechter gewesen. Denn dann wären alle Fans betroffen gewesen. Ich hatte gehofft, dass das Spiel vielleicht in einem anderen Stadion in Bukarest hätte ausgetragen werden können. Aber das alte Stadion von Steaua sei nicht mehr zugelassen. Und im Stadion des Lokalrivalen Dinamo konnte nicht gespielt werden, weil die Rumänische Polizei Sicherheitsbedenken hatte. Das wäre in etwa so, als wenn wir im Signal-Iduna-Park hätten antreten müssen.

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