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BVB: Meisterserie
„Manni“ Bender: Die gute Seele der Klopp-Elf

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BVB: Meisterserie, Teil 8
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"Sven Bender ist mein persönlicher Fußballer des Jahres.“ Das hatte Trainer Jürgen Klopp schon im Trainingslager in Jerez de la Frontera gesagt und verdeutlicht:

Kaum ein Spieler im Kader der Borussia – sieht man einmal ab von den Shootingstars Mario Götze und Shinji Kagawa, vielleicht noch Linksverteidiger Marcel Schmelzer – machte im vergangenen Jahr einen so großen Sprung nach vorne wie Sven Bender, den sie in Dortmund alle nur „Manni“ nennen.

Denn war dieser noch als Nummer drei im defensiven Mittelfeld in die Saison gegangen und musste von der Bank aus zusehen, wie Routinier Sebastian Kehl neben Nuri Sahin auflief, so rückte er nach der schweren Verletzung des Kapitäns in die Startformation der Borussia und war seitdem nicht mehr aus dieser wegzudenken.


Doch nicht nur das: Mit seinem aufopferungsvollen Einsatz für die Mannschaft, seinem Kampfgeist, seinem nahezu perfekten Stellungsspiel ist er mittlerweile unersetzlich im Konzept von Jürgen Klopp geworden. Schließlich ist er es, der den Offensivkünstlern den Rücken freihält und so auch den Bundestrainer begeisterte, der Bender im Länderspiel gegen Australien sogar zu seinem Länderspieldebüt verhalf.

Wirklich gerne dürfte sich der 21-Jährige daran allerdings nicht erinnern, schließlich ging die Begegnung in Mönchengladbach mit 1:2 verloren. Ohnehin scheint Bender ein Experte für unglückliche Premieren zu sein. Denn auch sein erstes Bundesliga-Tor auf dem Lauterer Betzenberg reichte nicht zum Sieg, weil die „Roten Teufel“ in der Schlusssekunde noch den Ausgleich erzielten.


Was überwiegen würde, die Freude über sein erstes Bundesliga-Tor oder die Enttäuschung über das Remis auf dem Betzenberg, wurde Sven Bender anschließend gefragt. Und obwohl der Blondschopf die Frage an diesem Abend sicherlich schon zigmal beantwortet hatte, schließlich war schon mehr als eine halbe Stunde seit dem Abpfiff vergangen, so tat er dem Fragensteller doch den Gefallen, erst angestrengt nachzudenken und dann zu antworten, dies sei „wirklich eine schwere Frage“.

Eigentlich jedoch hatte es gar keiner Antwort mehr bedurft. Natürlich hätte der mannschaftsdienlichste Akteur der Borussia lieber drei Punkte in den Bus eingeladen, als mit einem Punkt die Heimreise anzutreten. Das war spätestens klar, als er versicherte: „In dem Moment, als der Ball ins Tor gegangen ist, habe ich mich eigentlich mehr darüber gefreut, dass wir endlich führen, als darüber, dass ich getroffen habe.“


Diese Antwort mutete zwar etwas floskelhaft an, anderen Spielern, einem Stürmer beispielsweise, hätte man sie vielleicht gar nicht abgenommen. Wem anders sollte man einen solchen Satz aber glauben, wenn nicht „Manni“ Bender, der guten Seele des Dortmunder Spiels, dem Vorarbeiter, der so viele Löcher stopft, so weite Wege geht, seinen Mitspielern so zuverlässig den Rücken freihält und nie nur einen einzigen Gedanken an persönliche Eitelkeiten zu verschwenden scheint.

Erschüttern konnte dieser unnötige Ausgleichstreffer den gebürtigen Rosenheimer freilich in keinster Weise. Es muss schon mehr passieren, um den jungen Mann mit dem trockenen Humor aus der Bahn zu werfen. Das schaffte nicht einmal Zwillingsbruder Lars, der am 29. Spieltag das Siegtor für seinen Klub Bayer Leverkusen gegen den FC St. Pauli erzielte, den Abstand der Werkself auf den BVB auf fünf Punkte verkürzte und so zumindest für einige wenige Tage die Spannung zurückbrachte in den Meisterschaftskampf. „Wir bleiben trotzdem ruhig“, versicherte Sven also, obwohl der BVB zuvor gegen den HSV nicht über ein 1:1-Remis hinausgekommen war.

Der Rest ist bekannt: Die Mannschaftskameraden beherzigten Mannis Worte, der Rest war pure Euphorie in Schwarz und Gelb. Und wie auf dem Platz ging Bender natürlich auch beim Feiern vorneweg. Jedenfalls verließ er gemeinsam mit Trainer Jürgen Klopp, Toni da Silva und vor allem Freundin Simone die Meisterfeier in der Diskothek „View“ nahe dem Hauptbahnhof erst, als bereits die ersten Sonnenstrahlen auf die verwaisten Straßen Dortmunds fielen.

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