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S04: Deine Pokalsieger
Wenn er Lust hat, ist er weltklasse

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S04: Deine Pokalsieger - Teil 2, Jefferson Farfan
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Als Schalke am 13. September 2005 zum ersten Gruppenspiel der Champions-League-Saison 05/06 in Eindhoven antrat, da blamierte sich S04 bis auf die Knochen.

Die 0:1-Niederlage gegen den niederländischen Meister war noch schmeichelhaft, doch immerhin brachten die Verantwortlichen der Königsblauen eine wertvolle Erkenntnis mit nach Hause: Eindhoven hat einen Stürmer in seiner Mannschaft, der unserer Truppe fehlt.

Es war nicht der Torschütze Vennegoor of Hesselink und auch nicht der hinter dem kantigen Strafraumspieler agierende US-Nationalkicker Da Marcus Beasley, den die Schalker Verteidigung überhaupt nicht in den Griff bekam. Nein, Jefferson Farfan, damals erst 21 Jahre jung, blieb Ex-Manager Andreas Müller und dem damaligen wie heutigen S04-Trainer Ralf Rangnick nachhaltig im Gedächtnis.


Es dauerte allerdings bis 2008, ehe Schalke genügend Geld in die Hand nehmen konnte, um den dynamischen Angreifer aus dem Nachbarland in die Bundesliga zu lotsen. Zehn Millionen Euro kostete Farfan und war damit bis zur Verpflichtung von Klaas-Jan Huntelaar im vergangenen August der teuerste Schalker Transfer überhaupt.

Heute weiß man in Gelsenkirchen längst, dass die stolze Summe gut angelegt war. Zwar wird Farfan bisweilen auch zum Ärgernis, wenn er aufreizend lässig an der Seitenlinie daher trabt, den Zweikämpfen aus dem Weg geht und die meiste Zeit so tut, als ob er mit dem Spiel nicht viel zu tun hätte. Das ist in seinen drei Spielzeiten beim FC Schalke zwar nicht selten vorgekommen, doch wenn „Jeff“ Lust hat, dann ist er weltklasse.


Wer wissen will, ob Farfan einen guten Tag hat, muss ihn nur beim Aufwärmen vor dem Anstoß beobachten. Lässt er die Schulter hängen und läuft behäbig übers Feld, dann sollte man nichts von ihm erwarten. Sprüht er aber schon eine halbe Stunde vor dem Anpfiff vor Tatendrang, dann kann er allein für Schalke den Unterschied zum Gegner ausmachen.

So war die zurückliegende Saison ein Muster dafür, zu welchen Leistungen der inzwischen 26-Jährige fähig ist. Insbesondere in der Champions League drehte er nach Belieben auf und erwischte in den Heimspielen gegen Benfica Lissabon, Olympique Lyon und den FC Valencia sowie auswärts beim „Wunder von Mailand“ echte Sahnetage.


Kein Wunder, dass Vorstand Sport Horst Heldt diesen Klassemann langfristig an den Verein binden will. Farfans Vertrag läuft nur noch ein Jahr und immer wieder werden Meldungen lanciert, dass der eine oder andere europäische Topklub an ihm interessiert sei. Noch in dieser Woche hat Heldt bestätigt, dass Farfan ein Angebot zum Verbleib bei den Königsblauen vorliege. Dem Vernehmen nach soll der neue Kontrakt bis 2015 gültig sein.

Dabei wollte Farfan noch im Winter den FC Schalke verlassen, weil er mit Ex-Coach Felix Magath nicht klar kam. Nach dem Trainerwechsel zu Rangnick war davon aber ganz schnell keine Rede mehr, sodass Farfan zu einem wichtigen Eckpfeiler der Schalker Mannschaft der Zukunft werden kann.

Derzeit ist Farfan in Japan unterwegs, wo er am Mittwoch im Rahmen des „Kirin-Cup“ auf seinen Mitspieler Atsuto Uchida traf. Danach fährt er in seine Heimat in den Urlaub und bleibt dort hoffentlich einmal ohne neuerliche Skandale.

Ende Juni, wenn Schalke die Vorbereitung auf die neue Saison aufnimmt, dürften die Gespräche über die angekündigte Vertragsverlängerung neu aufgenommen werden. Ob Farfan dabei ausnahmsweise mal pünktlich ist oder wieder den Abflug verpasst, spielt dann ausnahmsweise nur eine untergeordnete Rolle.

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