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BVB: Nuri Sahin
Zwangspause als Besinnungszeit

BVB: Nuri Sahin: BVB, Real oder Inter?

Titelfavorit Borussia Dortmund muss im Endspurt der Fußball-Bundesliga auf seinen verletzten Spielmacher Nuri Sahin verzichten.

Die Zwangspause gibt dem Deutsch-Türken allerdings reichlich Gelegenheit zur Klärung seiner mittelfristigen Zukunft.

Ein Klingelton als Programm: Die Champions-League-Hymne wird Borussia Dortmunds Spielmacher Nuri Sahin in der kommenden Saison auf jeden Fall außer auf seinem Handy auch in den Fußball-Arenen der europäischen Königsklasse hören. Nach der vorzeitigen Qualifikation der Westfalen durch den Erfolg gegen den SC Freiburg (3:0) lautet die Frage nur noch: In welchem Trikot: Dortmund, Real Madrid oder Inter Mailand?


Auf die jüngsten Berichte über das Interesse von Spaniens Nobelklub Real und Champions-League-Sieger Inter reagierte der 22-Jährige vor dem Freiburg-Spiel nur reflexartig. "Ich möchte mich dazu nicht äußern und mich auf den Saisonendspurt konzentrieren", lautete Sahins Standardantwort auf die immer bohrenderen Fragen.

Zwei Herzen in Sahins Brust

Solche Ausweichmanöver kann der Deutsch-Türke nun nicht mehr fahren: Ein Innenbandanriss im rechten Knie zwingt Sahin bei Dortmunds mutmaßlichem Triumphmarsch zur Meisterschaft unfreiwillig in die Zuschauerrolle. Sobald er den Schock ("Ich bin am Boden zerstört und muss die Verletzung erst verdauen") überwunden hat, kann Sahin also seine Zukunft klären und damit nicht zuletzt auch seinen Klub auf dem Weg zum Titel wieder zur Ruhe kommen lassen.

Ganz offenkundig schlagen - ungeachtet seines ohnehin noch bis 2013 laufenden Vertrages - zwei Herzen in Sahins Brust. Nicht von ungefähr hatte sich der gebürtige Lüdenscheider schon nach dem Freiburg-Spiel öffentlich von seinem Teamkollegen Kevin Großkreutz an das Versprechen aller BVB-Spieler für eine gemeinsame Zukunft erinnern lassen müssen. "Mit Nuri in die Champions League", hatten die BVB-Fans auf Spruchbänder geschrieben und so ihre Sympathie für den türkischen Nationalspieler bekundet. Dessen empathisch-augenzwinkernde Replik ("die Fans schon wissen, wie ich mich entscheide") lässt in Ermangelung eines verbindlichen Bekenntnisses jedoch Raum für Spekulationen.

Sahins Unentschlossenheit ist nachvollziehbar, schließlich lockt nicht alle Tage ein Verein wie Real. Entsprechend dürften - Meisterschafts-Endspurt hin, Meisterschafts-Endspurt her - die zuletzt von Sahins Berater Reza Fazeli offiziell als "auf Eis gelegt" bezeichneten Verhandlungen mit Dortmund in Kürze wieder aufgenommen werden.

In dem bevorstehenden Poker könnten Sahin und Fazeli, der auch Madrids deutschen Nationalspieler Mesut Özil vertritt, stärker als erwartet unter Druck geraten: Denn natürlich wollen BVB-Trainer Jürgen Klopp und Sportdirektor Michael Zorc den Kopf ihrer Erfolgself weiter am Borsigplatz halten. Doch gilt auch für die Schwarz-Gelben nicht zuletzt mit Blick auf ihren Aktienkurs eine finanzielle Schmerzgrenze in Bezug auf eine möglicherweise zweistellige Millionenablöse. Außerdem steht Dortmund bereits in aussichtsreichen Gesprächen mit U21-Nationalspieler Ilkay Gündogan (1. FC Nürnberg), der künftig bei den Borussen in Sahins Rolle schlüpfen könnte.

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