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Die Schwarz-Gelben im Formcheck

BVB: Der Formcheck vor dem Saison-Auftakt
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Nach den Rängen sechs und fünf in den Vorjahren soll es für den BVB noch ein Stückchen weiter nach oben gehen. Doch die Konkurrenz schläft nicht.

Im Gegenteil, sie bläst ihrerseits zur großen Attacke. Ob die junge Mannschaft der Borussia diesem Großangriff aus Stuttgart, Hoffenheim, Hamburg und Wolfsburg standhalten kann?

Vorbereitung Insgesamt verlief die Vorbereitung für die Dortmunder fast reibungslos. Verletzte Spieler mussten bis auf wenige Ausnahmen kaum beklagt werden, im Trainingslager im österreichischen Stegersbach fanden die Borussen optimale Bedingungen vor und auch die Testspielauftritte, allen voran das 3:1 gegen Manchester City, waren durchaus vielversprechend.

Weil der BVB seine Hausaufgaben in diesem Jahr frühzeitig machte und die vier Zugänge schon deutlich vor dem Trainingsauftakt beisammen hatte, konnte der Kader schnell zusammenwachsen. Anpassungsprobleme dürften so ausbleiben. Einziger Wermutstropfen: Lucas Barrios und Nelson Valdez, der den Klub in den kommenden Tagen aber ohnehin verlassen dürfte, verpassten aufgrund der WM das Trainingslager und kehren zudem in keinem optimalen Zustand nach Dortmund zurück.


Die Testspiele: BVB - Hörder SC (20 Min.) 4:0 BVB - DJK Nette (20 Min) 6:0 BVB - FC Nordkirchen (20 Min) 1:0 SV Hohenlimburg - BVB 0:9 Sportfreunde Lotte - BVB 1:4 Columbia Floridsdorf - BVB 0:4 BVB - Bursaspor 1:1 TSV München 1860 - BVB 1:1 Dynamo Dresden - BVB 1:2 BVB - Manchester City 3:1 Arminia Bielefeld - BVB 0:2

Bilanz: Elf Spiele, neun Siege, zwei Unentschieden, keine Niederlage, 37:5 Tore Torschützen: Rangelov, Lewandowski (beide 5), Kehl, Kagawa, Feulner, Götze (alle 3), Barrios, Großkreutz, Ginczek, Hornschuh, da Silva (alle 2), Stiepermann, Hajnal, Schmelzer, Sahin, Öztekin (alle 1)

Abwehr Mit 42 Gegentreffern musste der BVB in der vergangenen Saison mehr Tore hinnehmen, als alle anderen Spitzenteams. Dabei stellen die Dortmunder mit Mats Hummels und Neven Subotic eines der besten Innenverteidiger-Pärchen der Liga, dahinter steht mit Felipe Santana, der allerdings eine durchwachsene Vorbereitung absolvierte, eine durchaus zuverlässige Alternative zur Verfügung.

Patrick Owomoyela ist gesetzt (Foto: firo).

Auf der rechten Außenbahn ist Patrick Owomoyela gesetzt, weil Lukasz Piszczek weite Teile der Vorbereitung verpasste. Genauso auch Dede, der deshalb gegenüber Marcel Schmelzer ins Hintertreffen geriet.

Mittelfeld Im defensiven Mittelfeld sind die Würfel inzwischen gefallen. Neben „Juniorchef“ Nuri Sahin wird Kapitän Sebastian Kehl den Vorzug gegenüber dem hochtalentierten Sven Bender erhalten. Deutlich spannender ist, wer die offensive Dreierreihe hinter der Spitze bilden wird. Neben Kevin Großkreutz, der als gesetzt betrachtet werden darf, bewerben sich mit Shinji Kagawa, Jakub Blaszczykowski, Robert Lewandowski, Mario Götze und Tamas Hajnal gleich fünf weitere Spieler um zwei Plätze. Nach den bisherigen Eindrücken der Vorbereitung hat der Ungar Hajnal dabei die schlechtesten Karten, die anderen vier Kandidaten bewegen sich auf einem ähnlich hohen Niveau, wobei Shinji Kagawa und Mario Götze in den vergangenen Wochen den größten Sprung machten und als die absoluten Gewinner der Vorbereitung gelten dürfen.

Angriff Hier ist Lucas Barrios nach seinen 18 Bundesligatoren im Vorjahr gesetzt und über jeden Zweifel erhaben. Die teaminterne Konkurrenz ist allerdings auch nicht sonderlich groß. Nelson Valdez wird den Klub verlassen, Mohamed Zidan ist noch verletzt, Dimitar Rangelov muss sich das Vertrauen der Verantwortlichen erst noch zurückerarbeiten und Robert Lewandowski gilt, so lange Jürgen Klopp auf sein System mit nur einer Spitze baut, eher als offensiver Mittelfeldspieler.

Stärken Vor dem ausgesprochen soliden Roman Weidenfeller stellen die Dortmunder eines der besten Innenverteidiger-Duos der Liga.

Die unangefochtene Nummer eins im Tor: Roman Weidenfeller (Foto: firo).

Auch das defensive Mittelfeld mit Nuri Sahin und Sebastian Kehl oder Sven Bender sucht in der Liga seinesgleichen. Sollte Lucas Barrios weiter so treffen, wie im Vorjahr, braucht sich der BVB auch vorne keine Sorgen machen. Klar ist zudem, dass der BVB wohl das läuferisch stärkste Team der Liga stellt. Auch im Spiel gegen den Ball macht der Borussia kein Gegner etwas vor.

Schwächen Es ist fraglich, ob die Borussia der Dreifachbelastung in der kommenden Spielzeit Stand halten kann. Bei dem Aufwand, den die Klopp-Elf betreibt, ist es nicht ausgeschlossen, dass die Schwarz-Gelben in der entscheidenden Saisonphase in ein Loch fallen. Gerade deswegen bemühten sich die Dortmunder in der Vorbereitung auf eine ökonomischere Spielweise, auf längere Ballbesitz-Zeiten. Allerdings fehlte ihnen dabei häufig die nötige Konzentration und Durchschlagskraft. Dominanz kann der BVB so nicht immer ausstrahlen. Außerdem scheint die Borussia auf den defensiven Außenbahnen und in der Sturmspitze etwas dünn besetzt. Fallen hier mehrere Spieler gleichzeitig aus, könnte es trotz der neuen Alternativen auf einmal eng werden.

Prognose Der BVB steht vor einer ausgesprochen kräftezehrenden Saison. Sollte der Sprung in die Europa-League gelingen und im DFB-Pokal kein frühes Aus kommen, warten bis zur Winterpause bis zu 28 Spiele auf Jürgen Klopp und seine Elf. Deswegen und aufgrund der starken Konkurrenz, die im Sommer noch einmal kräftig aufrüstete, wäre die Wiederholung des fünften Tabellenplatzes fast schon eine Überraschung. Unmöglich erscheint dies allerdings nicht, sofern das überaus schwere Auftaktprogramm einigermaßen unbeschadet überstanden werden kann. Realistisch scheint eine Abschlussplatzierung zwischen Rang fünf und acht.

Wunschelf Weidenfeller - Owomoyela, Hummels, Subotic, Schmelzer - Kehl, Sahin - Blaszczykowski, Kagawa, Großkreutz - Barrios Zum Start fehlen: Dede (Anriss des Syndesmosebandes), Florian Kringe (Aufbautraining), Mohamed Zidan (Reha nach Kreuzbandriss), Yasin Öztekin (Schienbeinprobleme), Daniel Ginczek (Muskelfaserriss)

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