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Schalke: Tagebuch
Weinende Menschen vor dem Hotel

Tagebuch aus dem Schalker Trainingslager
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18:30
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Gerade klang noch "Oh, wie ist das schön" über die Bismarckstraße, der Fußgängerzone auf Borkum. Doch jetzt höre ich herzzerreißendes Weinen vor dem Hotel.

Nach dem grandiosen 4:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft über die zuvor so großmäuligen Engländer ist auf Borkums "Meile" die Hölle los. Überall Menschen mit schwarz-rot-goldenen Fähnchen und anderem Fangedöns. Die Stimmung könnte nicht besser sein, die Leute singen, hupen oder tröten in ihre Vuvuzelas.


Eine Frau, die vor meinem Hotel steht, sieht allerdings alles andere als glücklich aus. Sie hat sich in die Arme ihres Mannes geworfen und weint bitterlich. Ich weiß nicht, worum es geht, aber es hört sich nicht gut an.

Der Tag startet mit einem Besuch beim Schalker Vormittagstraining. Die Jungs kotzen, weil "Co" Seppo Eichkorn mit der Stoppuhr an der Laufbahn steht und die Kommandos gibt. Eins, zwei, und los! 800-Meter-Läufe sind angesagt, die zeitliche Vorgabe lautet 1:30 Minuten für die erste und 1:40 Minuten für die zweite Runde. Wer also nach 3:10 Minuten ins Ziel kommt, wird nicht von Eichkorn gelobt. "Gut gemacht, Rafa", und so weiter heißt es.

In der Strebergruppe laufen Ivan Rakitic, Fabian Burdenski und Dino Fazlic, die beiden Jungs von Werder Bremen, vorne weg. Spätestens nach dem dritten Durchgang kriechen hingegen Marcelo Bordon, Christian Pander und Tim Hoogland. Über dem "Sportplatz an der Inselschule" steht die Sonne schön hoch und den Schalker Profis mitten ins Gesicht. Für die Zuschauer ist das hier sehr angenehm, aber die Spieler müssen richtig beißen.

Nach immerhin nur zehn Durchgängen ist schon Schluss. Und natürlich haben die Kicker auch schon ganz früh was getan, Seilchenspringen und Medizinbälle wuchten war angesagt.


Felix Magath und seine Crew ziehen das Ding knallhart durch, der Aufenthalt auf Borkum ist schließlich ein Trainingslager und kein Besuch auf dem Ponyhof.

Ich fühle mich animiert und gehe mittags am Strand laufen, 50 Minuten, schön gemütlich an der Seehundbank vorbei, ich will schließlich nicht mehr in der Bundesliga spielen.

Bis morgen,

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