Am Freitag und Samstag konnten sich Trainer Robin Dutt und seine Mannschaft vom SC Freiburg in aller Ruhe ansehen, was die Konkurrenz im Abstiegskampf so machte. Mit der Partie gegen den deutschen Meister VfL Wolfsburg heute (17.30 Uhr/live bei Sky und Liga total) liefern die Breisgauer den Kehraus des 32. Bundesligaspieltages und wissen dann schon, wie ihre Chancen auf den Klassenerhalt stehen.
Zuvor (15.30 Uhr/live bei Sky und Liga total) kämpfen 1899 Hoffenheim und der Hamburger SV um ein Ende ihrer Bundesliga-Krise. Die Kraichgauer sind seit sieben Spielen sieglos und wollen sich mit ihrem Publikum versöhnen, die Hanseaten sind in der Liga auf Platz sieben abgestürzt und brauchen dringen einen Dreier, um ihre Minimalchance auf die Teilnahme an der Europa League in der kommenden Saison zu wahren.
Freiburg geht mit dem Rückenwind der letzten Erfolge in die Partie gegen den entthronten Meister. Nach nur einer Niederlage aus den letzten fünf Spielen hat der Aufsteiger wieder eine realistische Chance, den Abstieg zu vermeiden, sogar die Relegation gegen den Zweitliga-Dritten zu umgehen. "Wir haben eine klare Tendenz nach oben, vor allem in den Heimspielen", erklärte Dutt. Sieben Punkte aus den letzten drei Partien lautet dort die Bilanz. Zum dritten Mal in Folge kann Dutt mit unveränderter Aufstellung beginnen und setzt auch wieder auf die neue und erfolgreiche 4-1-4-1-Taktik. "Natürlich wollen wir auch gegen Wolfsburg Punkte sammeln", kündigte der Trainer an, ist dabei aber realistisch angesichts der schwierigen Aufgabe: "Ein Punkt könnte schon sehr wertvoll für uns sein." Der würde schon reichen, um am VfL Bochum vorbeizuziehen, der am Freitag mit dem 0:2 gegen den VfB Stuttgart den Freiburgern in die Karten spielte.
Die "Wölfe" haben auswärts zuletzt am 13. Februar in Leverkusen verloren und schielen als Tabellenachter auch auf Platz sechs und die Europa League. "So lange das rechnerisch möglich ist, werden wir darum kämpfen", kündigte Trainer Lorenz-Günther Köstner an. "Wir müssen hochkonzentriert sein", verlangte deshalb Dutt, "wir müssen vor allem auf Edin Dzeko achten und wissen um die Offensivqualitäten der Wolfsburger."
In Hoffenheim strebt der zuletzt in die Kritik geratene Trainer Ralf Rangnick zum Saisonende eine Versöhnung mit den Fans an. Die Anhänger hatten das Team nach den zuletzt oft leblosen Auftritten massiv kritisiert. Nach der 0:2-Heimniederlage vor zwei Wochen gegen den 1. FC Köln protestierten die Fans mit einer Sitzblockade vor dem Mannschaftsbus und ächteten einige Spieler als "Scheiß-Millionäre". Das 1:1 bei Borussia Dortmund war für Rangnick allerdings die Wende zum Besseren, dort habe vor allem die kämpferische Einstellung gestimmt. "Wir wollen den Eindruck aus Dortmund bestätigen", kündigte der Trainer an, "wir wollen beweisen, dass unsere Mannschaft lebt und einen tollen Fight bietet."
Der schwächelnde HSV ist dafür wahrscheinlich genau der richtige Aufbaugegner. Das Halbfinal-Hinspiel in der Europa League am Donnerstag gegen den FC Fulham (0:0) hat Spuren hinterlassen. Der Einsatz von Verteidiger Guy Demel, Mittelfeldspieler Ze Roberto und Stürmer Ruud van Nistelrooy ist fraglich.
"Ich habe keine Ahnung, wen ich zur Verfügung habe", sagte Trainer Bruno Labbadia, "einige Spieler, die die Wintervorbereitung nicht mitmachen konnten, krochen nach dem Fulham-Spiel auf dem Zahnfleisch." Auch der Einsatz von Mladen Petric, der nur eine Woche nach einer Muskelverletzung in den letzten 18 Minuten gegen Fulham mitwirkte, ist fraglich. Der Kroate steht für den Spagat, den der HSV zwischen Bundesliga und Europacup hinlegen muss. Petric müsste eigentlich für das Rückspiel in London geschont werden.