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Schalke: Neue Märkte
Magath stellt S04 für Zukunft anders auf

Schalke: Traditionsklub sucht neue Märkte
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Ein im Januar oft erzählter Witz geht so: Kommt ein neuer Spieler in die Schalker Kabine und fragt: Ist hier noch Platz? 37 Profis zählt der S04-Kader nun.

Acht Zugänge, ein Rückkehrer und auf der anderen Seite nur vier Abgänge haben das Aufgebot nominell unheimlich aufgebläht. Doch erstens ist das bei Felix Magath keine Besonderheit, auch in Wolfsburg kamen und gingen die Leute teilweise wie auf dem Jahrmarkt. Außerdem bleiben von den drei Dutzend Fußballern gerade einmal so viele übrig, wie der Trainer für ein ordentliches Spielchen über den ganzen Platz benötigt.

In den eigentlichen Stammkräften Heiko Westermann, Jermaine Jones und Christian Pander sowie den Ergänzungsspielern Vasileios Pliatsikas, Levan Kenia, Predrag Stevanovic und David Loheider stehen sieben Langzeit-Verletzte noch eine ganze Zeit nicht zur Verfügung. Fällt ein Profi sechs Wochen oder länger aus, übernimmt die Berufsgenossenschaft das Gehalt, die Schalker Kasse wird dann nicht belastet. Bogdan Müller, Danny Latza, Marvin Pachan, Emin Yalin und Mohamed Amsif sind für die Regionalliga-Reserve vorgesehen, wo auch Albert Streit gezwungenermaßen sein Dasein fristet.

Im Kreis ihrer neuen Kollegen sind inzwischen Hao Junmin und Mario Gavranovic, die letzten beiden Schnäppchen auf Magaths Einkaufstour, angekommen. Für beide Spieler ist mit dem Vertrag beim großen FC Schalke ein Traum wahr geworden. „Ich konnte es kaum glauben, als das Angebot von Schalke kam“, strahlt Hao, der in seinen ersten Wochen im Revier von der Deutsch-Lehrerin Song von der Uni Dortmund betreut wird. Magath machte dem Chinesen sogar Hoffnung auf sein Debüt am Wochenende. „Körperlich ist er gut dabei, aber das habe ich von ihm auch nicht anders erwartet“, erklärte der 56-Jährige.

Der erste Spieler aus der Volksrepublik, der das königsblaue Trikot trägt und die Nummer 7 von Lewis Holtby erhalten wird, kam nicht gänzlich unvorbereitet ins Revier. „Die Bundesliga und Schalke sind in China sehr bekannt. Es gibt immer mehr Fans, die gerne Fußball aus Deutschland sehen. Seit etwa zehn Jahren gibt es Live-Übertragungen von Spielen aus der Bundesliga“, erzählte Hao. „Unzählige Leute verfolgen die Partien bis tief in die Nacht. Und natürlich kennt man die Arena mit ihrer tollen Technik“, kann es der Offensivmann offenbar gar nicht mehr erwarten, zum ersten Mal im Schalker Stadion aufzulaufen.

Bis dahin sind es noch zehn Tage, wenn am der 1. FC Köln am Karnevalssonntag in Gelsenkirchen gastiert. Gavranovic, der letzte Transfer Magaths vor dem Transferschluss, ist wohl auf Anhieb noch nicht so weit, um schon von seinem Debüt auf Schalke träumen zu dürfen. „Ich kenne bereits das Umfeld und das Stadion. Das ist das beste Umfeld, was es in Deutschland gibt“, ist Gavranovic von S04 anscheinend so begeistert, dass er den Kultklub vor Bayern München und dem Rest der Liga sieht. „Mario muss sich noch an das höhere Niveau hier gewöhnen, dann kann er uns mit seinen spielerischen Möglichkeiten sicherlich helfen“, erwartet Magath vom dem 21-Jährigen noch keine Wunderdinge.

Dem Meistermacher kommt es auf die Perspektive an. Die ist glänzend, wenn sich die sportliche Situation weiter so entwickelt wie in den ersten 20 Spielen der Saison. Magath hat den FC Schalke für die Zukunft neu gestellt, im Mai will er aber schon die ersten Früchte seiner Arbeit ernten. Platz drei ist realistisch, wer mehr erwartet, muss kein Träumer sein.

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