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BVB-Tagebuch, Tag 6
Die Schmach von Marbella

BVB-Tagebuch aus dem Trainingslager, Tag 6
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Der Druck war zu groß: Unter den Augen von Jürgen Klopp verpatzten die anwesenden Journalisten die Chance, die Schmach von Donaueschingen vergessen zu lassen...

Schuster, bleib bei deinen Leisten – Dieses alte Sprichwort bewahrheitete sich am heutigen Freitag mal wieder in aller Deutlichkeit. Auf Initiative der mitgereisten Sponsoren-Gruppe des BVB organisierten BVB-Pressesprecher Josef Schneck und Dortmunds Teammanager Fritz Lünschermann ein Testspiel zwischen einer Sponsoring-Auswahl und den vor Ort anwesenden Journalisten.

In dem auf zwei Halbzeiten á 25 Minuten angesetzten Kick ging es sogar um einen echten – wenn auch kleinen – Goldpokal. Des weitern motivierte die Aussicht darauf, im nächsten Sommertrainingslager gegen Jürgen Klopp, Michael Zorc, „Aki“ Watzke und Co. anzutreten.


Diese Aussicht erwies sich für die Medienvertreter allerdings eher als Motivationskiller, denn als –förderer. Zu frisch waren die Erinnerungen an die peinliche 3:20-Pleite gegen die BVB-Auswahl, die auch Wochen nach dem Spiel noch das Hauptgesprächsthema auf dem Dortmunder Trainingsgelände war. Im Nachhinein war es eine glückliche Fügung, dass der RS-Schreiberling, der diese Zeilen gerade in seinen Laptop tippt, im Sommer krank im Bett lag, während sich seine Kollegen abschlachten ließen – so bekam ich vom Spott nicht allzu viel ab.

Doch das wird sich in den nächsten Tagen ändern. Denn auch die Sponsoren-Truppe erwies sich für die Journalisten-Mannschaft als zu hohe Hausnummer. Rasch lagen wir unter den Augen von Klopp und Zorc, die pflichtbewusst ihren kommenden Gegner beobachteten, mit 1:3 zurück. Noch vor dem Halbzeitpfiff schien die Partie gelaufen zu sein.

Als kurz nach dem Seitenwechsel auch noch das 1:4 fiel, verließen Klopp und Zorc die Tribüne – Sie hatten genug gesehen und schickten den ersten Spruch an die Adresse der Presse-Auswahl: „So wenig Talent haben wir schon lange nicht mehr gesehen.“

Doch der Spott schien uns zu beflügeln. Zwei Tore binnen kürzester Zeit vertagten zehn Minuten vor Spielschluss die Entscheidung. Es folgte ein offener Schlagabtausch – mit dem besseren Ende für die Sponsoren. Es blieb, trotz hochkarätiger Chancen auf beiden Seiten, beim 3:4 aus unserer Sicht.

„Nobby“ Dickel, heute ausnahmsweise als Torhüter aktiv, durfte deshalb den Pokal stellvertretend für sein Team entgegennehmen und in die Höhe stemmen. Für uns gab es nicht einmal einen Trostpreis – nur die Aussicht, dass das Nachmittagstraining für uns wohl so schwer wird wie der berühmte Gang nach Canossa…

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