Der Winter hat Deutschland fest im Griff – um zu dieser Erkenntnis zu kommen, reicht ein Blick aus dem verschneiten Fenster. Schneefälle von über zehn Zentimetern und Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt lassen eine gezielte Vorbereitung auf den Bundesliga-Rückrundenstart in zwei Wochen derzeit nicht zu. Wie gut, dass sich BVB-Coach Jürgen Klopp und seine Kicker am Sonntagmorgen auf den Weg ins deutlich wärmere Marbella machten.
Doch ganz ohne Auswirkungen auf die Reisepläne des BVB blieb das winterliche Wetter in Dortmund und Umgebung nicht: Der ursprünglich für 8:10 Uhr geplante Abflug in Düsseldorf verzögerte sich um über 2 ½ Stunden. Deutlich länger als geplant schlenderten die BVB-Profis deshalb am Morgen durch die Abflughalle, um die Zeit und die Müdigkeit zu vertreiben, bevor sie mit einstündiger Verspätung endlich die Air Berlin-Maschine nach Malaga besteigen konnten.
Doch wer dachte, mit dem Umschnallen des Sicherheitsgurts würde die Reise losgehen, der irrte. Genau wie alle anderen Flieger musste sich auch die Linienmaschine mit dem BVB-Tross in die Schlange vor den Enteisungsmaschinen anstellen – und sammelte so noch einmal quälend lange 90 Minuten Verspätung an. Kein Wunder, dass sich während des zwei Stunden und 50 Minuten dauernden Fluges einige der (länger gewachsenen) Dortmunder Kicker die Füße im schmalen Kabinengang vertreten mussten...
Der überwiegende Teil der Borussen nahm die Verspätung mit Galgenhumor - und die Laune derjenigen, die die lange Reise mit grimmiger Miene kommentierten, besserte sich schlagartig, als die Kunde vom Dortmunder Flughafen an die Mannschaft drang. Eine Maschine war dort aufgrund eines technischen Defekts beim Start und der offenbar vereisten Startbahn über den Asphalt gerutscht und erst auf einer Wiese zum Stehen gekommen. Der Flughafen wurde umgehend gesperrt, verletzt wurde zum Glück niemand.
Jürgen Klopp ist froh, dem deutschen Winter entflohen zu sein (Foto: firo).
Der Umweg über Düsseldorf, der aufgrund des Direktfluges nach Andalusien gewählt wurde, hatte also - trotz der Verspätung - etwas Gutes. Denn ein weiterer Tag im kalten Deutschland hätte die Pläne von Jürgen Klopp über den Haufen geworfen und der ohnehin schon kurzen Vorbereitungszeit mindestens eine wichtige Trainingseinheit geklaut.
Um keine Zeit zu verlieren bat Jürgen Klopp seinen deutlich über 20 Spieler umfassenden Kader deshalb bereits am Sonntagabend trotz der unglücklichen Reiseumständen zum ersten Training auf die Anlage des „Marbella Paradise Of Football And Sports“. Und verglichen mit den Bedingungen in der frostigen Heimat waren die äußerlichen Zustände wirklich paradiesisch: Bei 17 Grad und Sonne lässt es sich schließlich deutlich besser in kurzen Hosen trainieren als bei -6 Grad und Schnee…