Der FC Schalke 04 hat am Sonntag vor dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt (3:0) seinem Kult-Barden „Ährwin“ Weiss gedacht. Am 2. Oktober und somit einen Tag vor dem Spiel gegen Ingolstadt war der Todestag des S04-Sängers, der dem Verein Lied-Klassiker wie „Schalke 04, Liebe im Revier“ hinterlassen hat.
Eine halbe Stunde vor dem Anpfiff spielte Stadionsprecher Dirk Oberschulte-Beckmann bei strömendem Regen aber keines seiner zahlreichen königsblauen Gassenhauer, sondern das Lied „Mäusken willze mit mich Eis essen gehn“. Pünktlich vor dem Anstoß gab es dann für die 26.546 Zuschauer zudem – wie gewohnt – seine spezielle Version des Steigerliedes auf die Ohren.
„Ährwin“ Weiss war am 2. Oktober 2008 im Alter von 74 Jahren verstorben. Nach einem schweren Autounfall auf der A42 im Jahr 2001 lag er monatelang im Koma und kam nur schwer wieder auf die Beine. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, ab und an noch für seine Fans zu singen. Seinen letzten größeren Auftritt hatte er wenige Monate vor seinem Tod im Mai 2008 auf der „50-Jahre-ohne-Schale-Party“ der Schalker Mitgliedervertretung Supportersclub in der Zeche Ewald in Herten. Das war eine selbstironisch gemeinte Veranstaltung in Erinnerung an die bislang letzte Deutsche Meisterschaft der Königsblauen im Jahr 1958. Auf einem Stuhl sitzend brachte er die S04-Fans noch einmal zum Toben. Ganz so, wie er es immer geliebt hatte.
Vor seinen großen Erfolgen als „Schalke-Sänger“ Anfang der 1990er Jahre versuchte er sich 1976 übrigens als Fansänger für den BVB. Zum Aufstieg der Schwarzgelben in die Bundesliga im Jahr 1976 veröffentlichte er eine Schallplatte mit BVB-Liedern.
Einer, der bei dem letzten Auftritt von "Ährwin" Weiss auch anwesend war, war Meisterspieler Heiner Kördell. Stolz zeigte er damals immer wieder seinen Meisterring, den er zu Ehren der Meisterschaft 1958 verliehen bekommen hatte. Auch Kördell ist – wie übrigens auch Rolf Rüßmann - an einem 2. Oktober verstorben. Im Jahr 2020. Zwölf Jahre nach „Ährwin“ Weiss. In den Erinnerungen der S04-Anhänger leben sie weiter.